Österreichisches Museum für angewandte Kunst
ler Außenstellen: r-Kunstfahrten ins Grünen zu Kunst-
an, wie Klöster, Stifte oder Kirchen, zu regionalen
aien Institutionen sind Ziele des kunstorientierten
ourismus. Seit längerem hier eingereiht die Depen-
sn der Museen. Heuer ist das seinerzeit vom Öster-
ischen Museum mit Hilfe des Hausherrn Graf Abens-
l'raun eingerichtete Schioßmuseum Petroneil 1981
akzentuiert und umaktivlert worden. Das "kleinen
lgewerbe im Vitrinengang hat der hauseigenen v-Rö-
ten Sammlung-r Platz gemacht. Was mit Grabung
Forschung in Garnuntum zusammenhängt, wird in
crdergrund gestellt werden. Künftig sollen daher die
steh Funde der archäologischen Forschung des hier-
ietrauten Universitätsteams als neue Attraktion dem
:her starken Anreiz bieten.
e Möglichkeit einer wKunstfahrt ins Grüne-r: Schieß-
um Riegersburg im nördlichen Niederösterreich.
tat sich 1981 nichts geändert, und das repräsentati-
hioß zeigt in gewohnter Weise vom Elnzelobjekt bis
nterleur stilvolle Ensembles aus der Barockzeit und
Klassizismus sowie religiöse Kieinpiastik und das
inhüiier Familienmuseum.
ande Wiens die letzte der drei Außenstellen des Mu-
s, das Geymüiier SchiösseilSammiung Sobek. Hier
lovität: man versucht Raum für Raum alte, ursprüng-
Wandmalerei freizuiegen. Das ist zum Teil gelungen
ann als erfreulicher Aspekt, Kunst der Zeit um 1800
i10 vorzustellen, den Besuch bereichern. Damit er-
man im Sinne der Revitalisierung und Erhaltung ori-
er Kunst die Herstellung des ursprünglichen Ge
Lustandes des Schlüssels. Wie bisher gibt es allge-
I und spezielle Führungen.
teiiungen
Frank 1885-1967. Ausstellung der Hochschule für
vandte Kunst. 29. 4. - 28.6. 1981. Neues Haus lAus-
ngshaile
talisierendes Glas von J. St L. Lobmeyr. 22.5. - 20.9.
Altes HauslEiteibergersaai und Galerie
und Silbergerate des 17. und 18. Jahrhunderts und
ientaie Voriagebiatter. Verlängert bis 31.5. 1981. Ai-
auslGaierie.
iie aus Stahl - Metalimöbei in Europa
- 1940i:
lsterreichische Museum für angewandte Kunst ist
dem Kunstgewerbemuseum Zürich die zweite Sta-
er auch noch in Groningen, Köln und Berlin zu se-
-n Ausstellung. Sie wurde von den beiden an der
ischen Hochschule Deift lehrenden Architekten
lft Geest und Otakar Macel zusammengestellt. Von
des Museums wurde die Ausstellung mit alten Fir-
xtaiogen, Fotcmaterial, Reproduktionen klassischer
ohrmodeiie sowie spezifisch österreichischen Mo-
erweitert.
iliederung in vier Abschnitte ermöglicht einen Über-
iber die europäische Stahlrohrmbbeiproduktion der
1925- 1940. Dieser nur kurze Zeitraum wurde ge-
da sich darin die gesamte Entwicklung des Stahl-
uhies vollzieht. Von Marcei Breuers erstem Modell
iber das Entstehen von Standardtypen bis zu Bonets
irf von 1938, der die letzte ungenutzte Möglichkeit
estells verwirklicht, vergehen nur 13 Jahre.
'ste Aussteilungsabschnitt zeigt Vorläufermodeiie
zug auf das Material und eine neue formal-ästhe-
Empfindung. Daran anschließend werden anhand
r Sitzmöbei die verschiedensten Konstruktions-
zhkeiten sowie Materialanwendungen demon-
. Die dritte Gruppe bietet eine Auswahl von Stahl-
odeiien aus der Produktion der wichtigsten europa-
l Länder. Um einen Bezug zur heutigen Produktion
lien zu können, präsentiert der letzte Ausstellungs-
nitt die heute wieder aktuellen Modelle der 20er und
iahre. Gleichzeitig soll dies einen Vergleich zwi-
alter und neuer Fertigung ermöglichen. red.
Frank 1885 - 1967
n der Hochschule für angewandte Kunst in der Aus-
tgshaiie des Neuen Hauses veranstaltete Ausstel-
st von klarer, überschaubarer Ordnung und Schlicht-
'on Johannes Spalt seit 5Jahren vorbereitet, gilt sie
arbeitung des Hochschuiarchlvs einem Lehrer der
e und einem Architekten, der fast vergessen
it.
Frank, 1885 in Baden bei Wien geboren, arbeitete
hst als Privatarchitekt. Eine erste größere Arbeit
i12 die Einrichtung des Ostasiatischen Museums in
Später, von 1919-1925, begann er an der Hoch-
iZU lehren. Mit Ende seiner Professorentatigkeit be-
ate er zusammen mit 0. Wiach das Einrichtungs-
nHaus s. Gartena, knüpfte erste Verbindungen zu
kt Tenn. 1934 emigrierte Frank nach Schweden, um
ich für Svenskt Tenn zu arbeiten.
Josef Frank war zuletzt in der vom Museum veranstalte-
ten Ausstellung uMobel nach Maß-r zusammen mit Mal-
sten, Raab und Asmussen zu sehen. Man kennt von daher
in bezug auf Möbel und Textilien sein Schaffen und wird
nun mit der vollen schöpferischen Persönlichkeit Franks
und seiner Architektur bekannt. Er ist eine jener wenigen
schöpferischen Kräfte gewesen, die aus innerstem Be-
wußtsein heraus dem Wohle des Nächsten dienen woll-
ten. Darauf war seine Grundmaxime ausgerichtet. Er bau-
te und formte um den Menschen, um dessen spezifisches
Erscheinungsblid dessen bauliche Wohnweit.
Frank war undoktrinär, freisinnig und völlig locker aus ei-
ner angeborenen humanen Ideologie heraus. Vom Schuli-
schen her gesehen, war er ein tamoser Lehrer deswegen,
weil er auf seine ihm eigene Weise mittels des Dialogs
lehrte. Rhetorisch und gedanklich war dieser umprogram-
matische Dialog, wenn doch nicht frei von Scharfe, auf
die Lapldarlen, die Grundwahrheiten ausgerichtet. Seine
lntuitivitat scheint außerordentlich gewesen zu sein. in
von Studenten gebauten Modellen wird Franks klare
Denkweise erkennbar. Er, der nichts von strengen Pro-
grammen und wenig vom Funktionalismus hält, propa-
giert das unkompiizierte Wohnen. 1934 meirit er ganz radi-
kal: "Eine gute Einrichtung ist das Ergebnis eines guten
Geschmacks und hat nichts mit Kunst zu tun..." und daß
w... das Zimmer von dem, der es bewohnt, lebendig ge-
pragt sein soll-r.
Obwohl er auch einige Kommunaibauten ausführte, sah
er die ideale Wohnform für den einfachen arbeitenden
Menschen im Einfamilienhaus, der gesündesten Form
jeglichen Wohnens. 1929 - 1932 bewies er mit dervon ihm
initiierten und geleiteten Werkbundsiediung in Wien sein
Streben. Große Namen in seiner Nahe bedeuten manches
Mai auch Gegensatz. Gropius, Corbusier, sein Verhältnis
zur CIAM waren eine einzige große Auseinandersetzung
um das Prinzipieile der Architektur. Er holte Lurgat und
Rietveid nach Wlert, machte sich Gedanken um den Wie-
ner Stephansplatz. Seine drei Lösungen entsprachen
auch heute jeder Architektenvernunlt. Dem Platz der wah-
ren Mitte Wiens die echte Weihe zu geben durch bauliche
Konzentration und Entflechtung war ihm höchstes Anlie-
gen. Es blieb beim Projekt.
Die Ausstellung ist durch ein den Eintritt verwehrendes
sog. r-Salettiu - ein Gartenhaus, 1940 geplant - veredelt.
Dieser Nachbau oder Neubau eines nie ausgeführten Ent-
wurfes macht den Frankschen Geist offenbar. Hier fugt er
zum unvermeidbar Funktionellen höchst individuell die
klassisch lichte Fassade, das puristische lnterieur. Hier
begegnen wir dem nQuadrati-r eines Hoffmann, dem
Rundfenster eines Loos, dem Geiste des Bauens jener
Zeit.
Frank vertrat als Lehrer Strnad, Plischke war ihm eine
Zeitiang nahe, ehe er nach Schweden ging. Dort entstan-
den vor aliem jene ausgeprägten Textildekore Frankscher
Prägung, die von einer eigenartigen Faszination sind. Et-
was starker in der Farbe als in der Wiener Zeit, entwickelt
er reiche, pharttasievoliere Schöpfungen, die ihn weithin
bekannt machten. Amerika lockt ihn, er macht sich zeich-
nerisch Gedanken um ein i-UN-Head Quarter-r, entwirft ein
Projekt wNew York Slum Clearence-, er lehrt an der New
Schooi for Social ResearchlNew York.
Nach dem 2. Weltkrieg, in einer Phase der Läuterung,
mahnt Frank zur Abkehr von jeglichem Urilversalismus,
verabscheut er die Gleichschaltung von Kunst und indu-
strie, schwört er dem Funktionalismus ab. Er, der stets
ein Mahner war, forderte von seinen Berufskoilegen
äußerste Bereitschaft, sich an Tatsachiichkeiten zu hal-
ten und nicht sinnlos zu theoreiisieren, weil es die Reali-
tat ausschließt. Mit dem sog. Akzldentismus gibt er einer
völlig neuen Wohnraumgestaltung grünes Licht.
Josef Frank, der aus vielen Gründen nicht mehr heimkeh-
ren wollte, jedoch an Österreich hing, erfuhr 1965 mit der
Verleihung des Österreichischen Staatspreises die längst
verdiente Würdigung.
Die Ausstellung ist bereichert durch die Neuauflage des
Buches "Josef Frank, Architektur als Symbol", 1930.
Locker-Verlag.
Johannes Spalt, der zusammen mit Hermann Czech ver-
antwortlich für die gelungene präzise Gestaltung der Aus-
sleiiung ist, verfaßte innerhalb der Schriften der Hoch-
schule fur angewandte Kunst wJosef Frank 1886 bis 1967
Möbel 8 Gerate 8. Theoretisches-r. I. netopii
1 Blick iri die Ausstellung nStühle aus Stahl - Metaiimöbel In
Europa 1925 - 1940.
2 Ausstellung i-Stühle aus Stahl-r. Vorläufer, Material und Kon-
struktion betreffend
3 Ausstellung nStuhle aus Stahltt, Ohaiseiongue, 1928 von Le Cor-
husier, Fiarre Jeanneret und Charlotte Perrlaud entworfen. Stahl-
rohr, verchromt, ab 1965 von Casslnalltailen hergestellt
4 Josef Frank, spätes ldealprojekt
s Josef Frank, Haus Bunzi. Pernitz, Niederosterreich __
6 Josef Frank, Halle im Kinderheim OrtmannlPernltz, N0.
7 Josef Frank (BadenIWIen 1365- 1967)
ß Josef Frank, Haus In Wien 13., Wenzgasse, Foyer mit Treppen-
aufgariü
9 Josef Frank, Stuhl mit Bastgeflecht für Svenskt Tenn
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