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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVIII (1983 / Heft 190 und 191)

iHeschlers zu rechnen ist. Einzelne Zügeder Dra- 
n erinnern noch an die kleinen Holzbildwerke 
11a). - Der 1645146 von Sigmund Heschier, Da- 
later. gefertigte Taufsteindeckei aus Holz mit der 
inenden Christus-Johannes-Gruppe in der Nikoiai- 
e zu lsny" müßte noch genauer in seinem Verhält- 
iden Holzbildwerken David Heschlers, aber auch 
der prägenden Komposition - zu Johann Ulrich 
ier (s. Teil il) untersucht werden. in der additiven 
ngung des Ornanients und der Engeikopfchen am 
itlichen Deckel wie im nach den vorliegenden Ab- 
igen schwer zu beurteilenden Figurenstil der 
oe scheinen die Verbindungen zu David Heschlers 
n und nach 1650 nichtsehreng. Wichtig istjedoch, 
iSigmundt Hescheiler Bilthawerii irden Riß des 
ilGlildSCkeISK nach Ulm geschickt bekam, also 
fremdem Entwurf arbeitete. 
n Stil der Eitenbeingruppe von 1650l51 (Abb. 3)er- 
ien Alfred Schadler auch die drei Nischenfiguren 
661 im Zuge der Barockisierung neu errichteten 
(Hoch-)Altares. der Muttergottes geweiht. in der 
kirche zu Eliwangensß: Zwei Heilige tlankieren die 
Mitte ebenfalls in einer Nische stehende Madon- 
tKindaufderWeltkugeKAbb. 18). Derhierabgebil- 
Kupferstich von Johann Balthasar Gutwein zeigt 
737 abgetragenen Hochaltar mit verhängtem Al- 
itt im Jahre 1729 mit der großen Figur des hl. Jo- 
as von Nepomuk (aniäßlich seiner Heiligspre- 
J). Nach den archivaiischen Unterlagen waren Da- 
eschler 1661 iiein Wappen und zwei Engel samt 
itebuschen und Roseni: um 96 fl. verdingt 
ans" - vielleicht doch diese zwei Engel der Bekro- 
die dann eine erstaunliche Paralieierscheinung 
cher biidhauerkunst zur südniederiändischen Ai- 
stik des Kreises um Artus Quellinus d.J. und bei- 
ieter Verbruggenss bedeuteten und einmal mehr 
indirekt den Einfiuß der Kunst um und nach Peter 
äubens für David Heschier dokumentierten. 
reicher Spannweite die Beziehungen und Quellen 
weniger oder kaum bekannter, nicht an großen 
chen Höfen tätiger Bildhauer wie solchen aus der 
ie Heschler aus Memmingen und Ulm gewesen 
önnen. deutet die ehemals in Dessau befindliche 
a-('?)Zeichnung mit dem Dornauszieher (Abb. 19) 
lie unten rechts die offenbar doch alte Bezeich- 
vMarx Sigmundt Heschelerir in Tinte trägt. Diese 
er Frührenaissance außerordentlich beliebte anti- 
iur des ersten Jahrhunderts vor Christus, u. a. im 
zrvatorenpalast in Rom bzw. im British Museum, 
in," diente nicht nur um 1500 Antonello Gagini 
rbildtüreinen Brunnen in Messina und in Bronze- 
tionen als königliches Geschenk von Spanien bis 
nd, sondern war auch für PeterPaul Rubens anre- 
und wurde in der Bronzeplastik des Adriaen de 
abgewandelt bzw. in einer ihm zu Unrecht zuge- 
ibenen Terracotta des Museo Marciano in Vene- 
wieder aufgenommen. Das vorliegende Blatt 
tt indes nicht unbedingt ein Entwurf für, sondern 
tie Wiedergabe einer größeren Bekrönungstigur 
ies bronzenen Brunnens der ersten Hälfte des 
hrhunderts zu sein. deutet man das Stück massig 
22 
22 Siibermontierter Eifenbeinpokal mit mythologischen Sze- 
nen und Mars. Ulm (Werkstatt David Heschier)? Zweites 
Drittel 1 7. Jahrhundert. Coiiection of HM The Queen oi Eng- 
land. Windsor Castie 
gedrungener runder Säuientrommel als Brunner 
und sieht man aufdie Öffnungen (7) links am Erdt 
sockel, auf dem die Gestalt sitzt. i Marx Sigmur 
der zweite (7) Sohn David Heschlers d.Ä., getat 
2,April1644mUlm,alsBildhauergeselie-inder 
statt seines Vaters? - tätig und am 20. März ti 
Ulm begraben? Wie z. B. spätere Biidwerke di 
hann Christian Braun u.a.5g nahelegen. scheinen 
in Ulm uns bislang zu allermeist nur als Kleinpia 
bekannteBildhauernichtnurauchWerkegrößere 
mats in Holz und Stein gefertigt. sondern bisweili 
mittelbare Verbindungen zu Gießerwerkstätten g 
zu haben, so daß man bei dem riMarx Sigmund He 
lerir bezeichneten Blatt sehr wohl auch an ein I 
Brunnenprojekt denken könnte, dessen Modell ja 
von einem der Heschlerselbst sein muß. Diewen 
gante zeichnerische Wiedergabe der Schulter 
Partie und der Gesichtstyp mit der iockigen Haarl 
erinnern u.a.andieAuffassungdesgezeichneten 
nos (Abb. 14) bzw. an einzelne Gestalten der s 
Elfenbeinbildwerke. 
Daß auch in diesem Bereich der Brunnenbiidweri 
Kunst Augsburgs und speziell die Georg Petels vi 
lich war, scheint weiterhin eine lavierte Feder; 
nung des Neptun über dem Delphin, ebenfalls i 
Staatlichen Galerie Dessau (Abb. 20), zu belege 
unteninTintefolgendewohlzugehörigeAufschrift 
v. im I2.JalllSÖllleSJAItefSßUnd rechtsdaneben 
falls zweizeiiig wHans Hescheler der I Jüngste Sc 
- Es ist eine in Einzelheiten (Blattkranz statt Tur 
der Blöße; Bartlänge z.B.) abweichende Wiede 
von Georg Petels wohl um 1627i30 entworfener 
vielleicht erst kurz vor 1641 gegossener, 180 cm i 
Bronzestatue vorn Brunnen im Königsbau der Mü 
ner Residenz (Abb. 20a). zu dersich im Dresdene 
ferstichkabinett die eigenhändige Entwurfszeicr 
erhalten hat." e Wer war dieser Hans (oder Joh 
Heschler? Sollte er ein Uimer Bildhauerlehriingi 
sen sein. käme theoretisch der dritte - jüngste! 
David Heschlers d.Ä.. von dem wir wieder keines 
wissen.oberauchwirklichdiesen Berufergriff, inl 
oder, noch weniger wahrscheinlich, sein um 16 
geborener älterer Bruder David, falls dieser zusä 
noch den Namen Hans (Johann) getragen hatte 
möglich wäre. Beides könnte eine Entstehuni 
Zeichnung rivor Ortii, also auf der Wanderscha 
1654i61 bedeuten. Daß Johann : Hans, der iü 
Sohn Davidsd.Ä.,derrrßiidschnitzierriist,derfür7 
den Jahresgehalt ab 1651 unter Friedrich V. am vc 
chitekten Johann Jakob Ahardt geleiteten Wiedi 
bau der Karisburg in Baden-Durlach beschäftigt 
ist aus zeitlichen Gründen unmöglich: Johann wu 
Ulm am 17. Februar1649getauft,am 5.August16t 
graben. i In München wird die Bronze Petels in 
lichen Lustgarten der Residenz 1644 wie folgt besi 
ben":  ein steilerer Felsen, auf dessen Spit 
erhabener Majestät Neptun mit dem Dreizack i 
Rechten steht, aus seinem Mund fließt Wass- 
der Linken halt er die Muscheischale einer gi 
Schnecke, erstehtaufeinem gekrümmten Delphi 
durch diesen Druck mit großer Stärke aus seine 
kungen 52 - 63 
wahr, Oberschwabiscne Barocksiraße ll. Weingarten 1975, S. 79, 
tafel 33. - A. SCnahl u a., Die Kuristdenkmaler des ehemaligen 
ses Wangen. Die Kunstdenkmäler In Württemberg. 9. Stuttgart 
.3 25. 143i ,Tal 35. -Auch die Kanlelllgur des Johannes Evgi 
Sigmund Heschier nahe, s. H. Schnell. U Weible. Kuristfiihrer 
O13, Nikoiaikirche lsny, 19743. 7 tt,.Abt2n,S. 10H. - Nach Spahr 
iierertsdieserWSigrnund Heschieram 26. Jänher 161 t 24 Hirsch- 
z an Reicriserbtruchseß Frcben nach Waldsee. 
idler, Heschler. 1965, S. 300. Anm. 45. - Das Foto verdanke ich 
reundlithkeil von R. Biederrriann. Stadt. Kunstsammlungen Augs- 
(lnv. Nr. G 438147 l., 35.5 X 20,3 Cm), 
ishart. Die Barockislerung der Stiftskirche zu Ellwangeri im Jahre 
162. rh- Eiiwanger Jahrbuch 1947MB, s io. 
i. u a. Ausst. Kai. La Sculpture au siecie de Rubens, Erussel, Mu- 
Royaux des Eeaux Aris. 1977, s. 262 i, Kai Nr 2:0. Abb, 7 
nseri, HSI Zevehiienae-Eeuws Kerkelhk Meubiiair, irr riahdeiirigen 
le Konlnklllke krihg vooroudrieidkunde, Letterenen Kunst vah Me- 
u 
chelen,LXlX,1965,Abb 3. 5. 9 
Die inv. Nr.war E. VIII. 12 Dank freundlichen Rats und kollegialer Hilfe 
von Frau Dr. Hesse, Dessau, bzw. Herrn Dr. i.,Wüthrich, Zurich, ist die 
Abbildungderin den isßüerJahrenvon Friedrichrhdriegemachten F0- 
los (Neg. Nr. Film 51 [dann Nr. 26] im Schweizerischen Landesmu- 
seum. Zurich) rnoglich. - Das Blatt lenlt bei M J Friediärider. W, von 
Seydlill. riarimeiehriurigeri Deutscher Meister in der Herzogl. Aririaii- 
schon Behörden Bibliothek zu Dessau, Stuttgart 1914 ebenso wie bei 
W. von Seydlitz. in Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, ll, 
188i. S, 20 II 
W. Helbig. Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Al- 
tertumer in Rom, ll, Die Städtischen Sammlungen, Tübingen 1955. 
s 26a ff , Nr m42. - M. Bieber, "riie Scuipture bi irie i-ieiieriisiic Ags, 
Newvbrkieerts. 104. 138. iig 550 in LaosriabrLAririkensiuuium 
und Anlikenkople. Berlin iesas 24,Anm erar 4if , iig 2i. t4l 7 
Zuletzt F. Haskell. N. Penny. Tasteandthe Arltlque. New Hauen, Loriash 
ieaus aoeihNr. 78, Abb 3,rig.1s3. 
A. E. Errrickrriann, Barock-Bozzetti a, 1925, s 201i . Tal. 5. 
s" SChadlErJ-leschler,1965,S,296,Anm.24 -VchThema, Korn; 
und Vorliebe für Details in der Fauna und Flora des Sockels w: 
die immer noch nicht Zeitlich und nach ihrem Stil eingeordnet- 
beiniigurdes Vlctoria arid Albert Museums, lnv Nr A 35-1949, 
nen. die den ruhenden Herkuieswiedergibt H. 15,7 Cm, L. des! 
lO,i cm 
5' Die Bronzemaria auf der stadiptarrkirche zu Seiiirigen (s Tei 
1687190. 
"7 lnv,Nr Xllli7; 15,5 X 9,40m -Nichtinden Publikationen derDs 
Zeichnungenß. Anm. 56) Das Fotnunddie ErlaubriiszurAbbildi 
danke ich Frau Dr Hesse. Dessau, den Hinweis aufdie zwei DE 
Blätter Heinrich Geissier. Stuttgart. 
lt Schadi6r,Petei,1973,Kat Nr. 24. Abb. er e 9a. Kai Nr. 39, A 
ß H. Roll, Kurisi und Kunsllerarn Baderi-Duriacher HoibiszurGri 
Karisruhes, Karlsruhe 1911. s so iFreundiibrie Miiieiiurig vb 
regieiurigsrai i F! G. Nebiriger, NeuburgiDdriau, der das M 
archlv uirri betreut. ich danke sehr rur Seine Hllle 
" Schädler, Petel, 1973. S. 110
	        
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