senlöchern Wasser speit _ _ ß
Vergleicht man einzelne Motive wie das Blattwerk an
Hüfte und Nacken. dieGröße des Delphins. die den Stab
des Dreizacks haltende Hand und dessen Richtung. ist
man fast versucht, die Zeichnung des Hans Heschler
eher mit der Dresdener Zeichnung und der davon aus-
gehenden Modeilfigur von 1627130 zu sehen.
David Hans (7) Heschler d.Ä.. hätte er diesen zweiten
Namen getragen. scheidetallein aus Gründen derChro-
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nologie-1623wäreer12Jahrealtgewesen -alsVer-
fertiger aus?" So bleibt die zeichnerische, kopisten-
hatte Aufnahme der sicher berühmten Neptu nsdarstel-
lung zumindest als ein weiterer Beweis für die offen-
sichtlich engeren Verbindungen der Ulmer Heschler-
Werkstatt nach Augsburg und damit zur Kunst Georg
Petels um die Mitte des 17. Jahrhunderts. ___
Nun wird aber am 25. Jänner 1638 in Bern in der
Schweiz einem nJohann Hescheler von Memmingenu
und seiner Ehefrau Catharina Urban ein Sohn Johannes
(!) getauft. der Bildhauer wurde und der höchstwahr-
scheinlich identisch ist mit dem. der 1675 - 78 in Basel
war." Er kehrte 1680 nach Bern zurück. wo am 4. Jän-
ner 1681 ihm ein Sohn wiederum aufden Namen Johan-
nes getauft wurde. - Der 1636 geborene Johann
Heschler. der als Bildschnitzer 1680182 den Schulthei-
ßenstuhl in Bern u.a. mit vollplastischen Genien ge-
schmückt hatte. von deren Aussehen und Stil aber die
lnnenansicht der Bürgerstube von 1726 keinen richti-
gen Eindruck gibtß. hat. und das scheint hier von be-
sonderem Interesse. offenbar auch Gußmodelie für
Bronzen geliefert. So z.B. nach Entwurf des Berliner
vContrafait- und Historien-Mahlersc Johann Jacob
Rolloß das Epitaph des Schultheißen Sigmund von Er-
lach (gest. 1699) in der Kirche zu Spiez." - Diesem
Johann (Adam?) Heschler A als Zwölfjährigem 7
die dann um 1650 zu datierende Neptunszeichnung
(Abb. 20) zuzuweisen. ist sehr fragwürdig, wobei noch
offen bliebe, ob sie unterwegs in München oder nicht
doch nach einem Stich oder einer anderen Wiedergabe
von Petels Komposition entstand. Außerdem kommen
unter den Künstlern, den Bildhauern aus Bern. Schaff-
hausen und Augsburg - ein Josef Höscheler.
Heschler. war 1695 Lehrmeister des Johann Leonhard
Baur in Augsburgä - sehr wohl noch andere "Johann
Heschler. Bildhauerwin Frage.-Sämtlichebekannten.
z. T. signierten Stuckbildwerke. fast ausschließlich Fie-
liefs und Dekorationen. des 1685 und 1697 auch in Zü-
rich, seit Mitte der 1670er Jahre vornehmlich in Schaff-
hausen täfigen Samuel Höscheler (Höschellerfg schei-
nen nicht unmittelbar irgendwelchen Werken David
Heschlers d. Ä. und seiner Werkstatt vergleichbar. son-
dern eher als Parallele zu den Arbeiten von dessen
Schüler- und Nachfolgegeneration. beispielsweise von
JohannChristian Braun bzw. Johann Ulrich Hurdter. der
aus Zürich kam (s. Teil II).
Bislang noch nicht zu entscheiden ist die Frage. ob die
freier und großzügiger, aber im Einsatz der Lavierung
und in Details dem Neptun (Abb. 20) ähnliche stamm-
buchblattartigeAlIegorieinschwarzerFederaufderCo-
burg (Abb. 21)" mit dem Berner Johann oder mit einem
der in Ulm tätigen bzw. ansässigen (Johann. Hans) Da-
vid HeschlerinVerbindung zu bringen ist. Das Blattträgt
die ganz offensichtlich eigenhändige Beischritt nJohan-
nes Heschler l Bildhauwer geschehen I In Ulm den 10
Mai: (Mali)! 1649". - Es ist - nach quadrierter Kugel
und Winkelmaß unten und der Palette in der Rechten
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