1 von rechts nach links
Kragenvase, 1970 Pou lan k dunkelbiaun, Mitte und Hand
innen schialliE-rl, Hohe 27,9 cm
Kiagenvase, 1977 Porzellan i dunkelbraun. Mine und Rand
innen und außen schraffierl, Hohe 24,1 cm
Kelchschale, 1980181 Porzellan v weiß mit verllielßendem
braunen Rand, Höhe 10.2 cin
Schale,1980181.Slevigulwweißmltverflleßefid mbr an
Rand, Hohe 13,4 cm
Liicie Rie (geb Wien 19021 in ihrem Londoner Alelier
Schussel,1955 Porzellan - gelbe Glasur niil brauncliaggonal
scnia11ier1en1 breiten Rand Drn 18,5 crn
Flascnenvase, 1968 Steingut - weiß mil dunkelbraunem
scl1ra11ierlei1 Kopl und Zentrum Hohe 24.5 cm
V'se, 1974 Steingut k hellbra geniaseil mit spiralenlor-
n g kanriellerler Außenwarid, Hd e 21 Cm
Hans Coper, Di elkopl-Vas., 1970 Malte eierschalenlar-
bene Glasur mit rolbrauriem lnnenrand, Höhe L cm
Vase, ca 197Ü.S1ell'1gLIl7 baucriiger Korper creme1arben
qlasieilmildunkelbraunein abgellachlem Kragenrarid. Höhe
1.5 cm
ben. Für sehr nützlich hielt sie die gründliche chemi-
sche Ausbildung, die in Wien im Gegensatz zu England
zurGrundausbildung des Topfers gehörte. Kenntnis der
Chemie hat fur die Entwicklung ihrer Arbeit dann eine
wesentliche Rolle gespielt. Befragt über das intellek-
tuelle Klima an der Kunstgewerbeschule zu ihrer Zeit,
erzählt sie: "Die Atmosphäre war ganz interessant.
Hoffmann war die stärkste Persönlichkeit. Er war im
oberen Stock. Alle sind dann heruntergekommen, Holt-
mann,Hertel,Niedermosenunddanngabes Diskussio-
nen uber Abstraktion, die Russen. die Moderner
Powolny hat in seiner Wortkargheit wenig dazu beige-
tragemdoch erinnertsiesich,daßeraufBernard Leach
autrnerksam machte und eigensnach England fuhr, um
ihn kennenzulernen.
Neben dem rein Handwerklichen und der allgemein
anregenden Atmosphäre von Powolnys Klasse war es
Josef Hoffmann, der sie stilistisch beeinfiußte. Sie ver-
suchtedamals, seine Metallformen in Keramikzu über-
tragen. Aberauch denWillen zur Reduktion der Farbge-
bung auf schwarz-weiß (man denke an die berühmte
nSchwarz-Weiß-Ausstellungrr) hat sie Hoffmann zu ver-
danken. Derekklektische Stil Powolnys lag ihrgarnicht,
unddiebarocken Formen undrnit Flokokomustern über-
ladenen Produkte der späten Phase der Wiener Werk-
stätte sind ihr immer fremd geblieben.
Ihre ersten Töpfe kaulte der junge Architekt Ernst
Plischke, mit dem sie seit dieser Zeit eine tiefe Freund-
schaft verbindet. Durch ihn wurden ihr die verschiede-
nen Aspekte der Moderne im Rahmen der Architektur
erschlossen. Alssiedie Kunstgewerbeschule 1926 ver-
ließ (heute nHochschule fur angewandte Kunstri), hatte
sie bereits den Weg zur Vereinfachung und Purifizie-
rung der Formen eingeschlagen. Ihre quadratischen
Gefäße, dünnwandigen Schüsseln und Zylindervasen
fielen auf, und 1930 publizierte L,W. Rochowanski
einige ihrer Arbeiten im wÖsterreichischen Kunstge-
werbew. Nachdem sie mit ihren Exponaten im Öster-
reich-Pavillon auf der Pariser Weltausstellung auch
international einen gewissen Ertolg hatte, konntesie die
Fruchte des ersten Durchbruchs nicht mehr genießen.
Nach dem Einmarsch Hitlers mußte sie 1938 emigrie-
ren und kam nach London. Ihre Wohnungseinricht
die Ernst Plischke ihr gebaut hatte, konnte sie mit
men und unverändert ist sie oberhalb ihrerWerkst:
Albion Mews am Nordrand des Hyde Parks wieder
gestellt worden, wo Lucie Flie seit ihrer Ankunft wo
DieSituation in England wartürsie zunächst schwi
die Modeströmungen in der englischen Keramiks;
waren dem Wiener bzw. kontinentaleuropäischen I
ken und Geschmack so entgegengesetzt, dai
zunächst schien, als könnte sie fachlich in Englanc
rnals Fuß lassen. Die überragende Prophetenge
Bernard Leachsbeherrschte hierdieÄsthetik der k
mikweltundseineAblehnungvon LucieRiesTöpter
er für zu zart und unstabil hielt, waren zunächst fii
so gut wie ein künstlerisches Todesurteil. Seine ir
japanischen Tradition begründete und die Anonyr
des Handwerkers idealisierende Auflassung der Tr"
reisahinLucieRieseleganten,iistadtischenmd. h.j
Volkskunst entgegengesetzten Gefaßen eine
fremde Individualität. Es war damals nicht abzuse
daß aus der ursprünglichen Ablehnung einige J