Aktuelles KunstgeschehenlÖsterreich
Salzburg
SalzburglKunstverein
Georg Kaimar
Bei dem Umbau des Saizburger Künstlerhauses vor zwei
Jahren war es dank der verständnisvollen Hilfe der Kul-
turabtsllung der Salzburger Landesregierung möglich,
ein Atelier zu schaffen, das fallweise Gästen zur Verfü-
gung steht. im heurigen Jahr arbeitet hier Georg Kal-
mar, der nach seinem Studium an der Wiener Kunstge
werbeschule hauptsächlich in den USA lebt. Eine Aus-
stellung in den Räumen des Kunstvereins im Trakl-Haus
am Waagplatz erwies die hohe Qualität von Kaimars
Schaffen. (25. G. - 15. 7. 1979)
Saalfelden, Galerie Simmerl
Wolfgang Wundrak
Der 1932 in Böhmen geborene Salzburger Goldschmied
zeigte vorzügliche Aquarelle und Zeichnungen, meist
direkt vor der Natur entstanden. und wie die mit ausge-
stellten Schmuckstücke von einfacher, großer Schon-
heil. (8. 5. - 10. 6. 1979)
Salzburglßiidungshaus St. Virgil
Rüdiger Fahrner
Der 1939 geborene Maler war einige Jahre als Kunster-
zieher tätig und lebt nun als freischaffender Künstler;
seine Begabung ermöglicht es ihm, ohne feste Bindung
in verschiedenen "Stile-Arten der Kunst unserer Zeit tä-
tig zu sein - abbiidende Porträts In expressiver Tech-
nik, vImpressionsu-Aguareile aus Venedig und Istanbul,
Zeichnungen in karikaturhafter Manier und detailgetreu
wiedergegebene Bauernhofstudien ergeben einen schil-
lernden Eindruck. (29. 6. - 16. 9. 1979)
Roland Krami
Neben den Bildern Fahrners fallen gute Skulpturen des
1944 geborenen Haiieiners auf. Tendierten seine frühen
Arbeiten zum Kubismus, wurden sie später durch Stu-
dien der vormykenischen Kunst beeinflußt, so überzeu-
gen nun auch Näherungen an vegetative Formen. (29. 6.
- 16. 9. 1979) - (Abb. 10, 10a)
SaizburglGalerie Academia
Eros versus Sexus
Ausgewählte Handzeichnungen, Aquarelle und Gou-
achen von 34 international bedeutenden Malern sowie
Skulpturen von Oskar Bottoii, Lothar Fischer, Hans
Muhr, Toni Schneider-Manzeii und Rudolf Schwalger wa-
ren unter diesem Thema zusammengestellt worden.
(26. 6. - 23. 7. 1979)
SalzburglGalerie Welz
Friedrich Meckseper
in seinen Farbradierungen schafft der an der Saizburger
Sommerakademie unterrichtende Künstler durch inter-
essante Kombinationen "realem Dinge einen verfremde-
ten und verfremdenden Eindruck. (4. 7. - 29. 7. 1979) -
(Abb. 11)
Gernot Rumpf
Um die Radierungen Mecksepers scharte sich ein kunst-
volles Arrangement ebenso kunstvoller und auch ironi-
sierender Skulpturen. (4. 7. - 29. 7. 1979)
Ronald Searie
im ersten Stockwerk der Galerie waren in Searles Zeich-
nungen seine Lieblingstiere, die Katzen, versammelt; in
ihren personifizierten Gesichtern kann man alle Tugen-
den und Laster der Menschheit vereint finden. (4. 7. -
29. 7. 1979) Franz Wagner
Tirol
KitzbühellGalerie Ferdinand Meier
Luis Hechenbleikner
Der 1893 in Innsbruck geborene Maler studierte in Düs-
seldorf und München. Schon 1923 ging er in die USA,
wo er als Professor für graphische Kunst und Kunstge
schichte an der City University of New York lehrte.
Noch vor seiner Pensionierung als ordentlicher Profes-
sor entstanden die meisten seiner Lithographien, die im
Atelier Desjobert in Paris ausgeführt wurden. Überhaupt
reiste Hechenbieikner viel, er war in Mexiko, den Karibi-
schon Inseln und kam kreuz und quer durch Europa. Sei-
ne Bilder sind stark vom Kubismus geprägt. auch die
abstrakten Strömungen der 60er Jahre sind nicht spur-
los an ihm vorübergegangen. Die Arbeiten zeigten star-
ke Disziplin bei einem großen formalen Können und Be-
weglichkeit in der Auffassung. (7. 6. - 7. 7. 1979) -
(Abb. 12)
40
Kärnten
ViiiachlGaierie an der Stadtmauer
Ronald Searie
Der 1920 im Cambridge geborene Karikaturist zeichnete
schon als Kind sehr viel, im Krieg, in japanischer Gefan-
genschaft, zeigte er schon seine Neigung zum schwar-
zen Humor. Nach seiner Heimkehr arbeitete er 15 Jahre
lang für hPunch-i und "Lifefl. Er veröffentlichte über 50
humoristische Bücher. Searie stellte schon in aller Welt
aus, und es ist daher eine besondere Leistung, daß ihn
die Villacher Galerie mit 70 Exponaten vorstellen konn-
te. Es waren Aquarelle, Zeichnungen und aquarellierte
Lithographien. Einen großen Raum nahmen die Blätter
der wKatzenwelt-i ein, in denen alle menschlichen
Schwächen ausgiebig aufs Korn genommen werden.
Wenn Searles den Menschen darstellt, dann meist mit
beißendem Humor, so etwa in der Serie vom Büro. Der
Strich des Künstlers ist geschlossen, treffsicher und ge-
konnt, in seiner Unregelmäßigkeit überaus lebendig. Die
lavierenden Zeichnungen sind manchmal mit farbigen
Spritzern gelockert. (6. 4. - 27. 4. 1979) - (Abb. 18)
Harald Schreiber
Unter dem Titel i-Geburts- und Todestage-i hatte Schrei-
ber eine große Folge visionarer Blätter geboten. In sehr
feiner Strichmanier, außerordentlich dicht und kraus,
zeichnet der Künstler zu jenen Tagen die Gestalten gro
ßer Männer und Ihre wesentlichen Werke in einer Durch-
dringung, wie sie ja wohl auch in Wirklichkeit in einem
hoheren Sinne vorhanden ist. An Intensität gewinnt die
Aussage dadurch, daß dern Thema, also der Zeit, in der
der Gewürdigte lebte, der Stil jedes einzelnen Blattes
nachempfunden ist, ohne der Eigenart und Handschrift
des Künstlers Schreiber Abbruch zu tun. (16. 5. - 9. 5.
1979) - (Abb. 14)
KlagenfurtlKärntner Landesgalerie
Sammlung Familie Wiegeie
Eigentlich ist es eine kleine Sammlung der Nötscher
Schule, denn da gibt es vor allem natürlich die Werke
Franz Wiegeies, es sind elf Ölbilder und mehrere Öiskiz-
zen sowie eine Menge Zeichnungen, aber auch von An-
ton Kolig neun Ölbiider sowie Zeichnungen, einige Ar-
beiten von Anton Maringer und Peter Paul Wiegeie. Von
dem Bruder Franz Wiegeies, Alfred, sind einige Zeich-
nungen erstmals zu sehen. Arbeiten von Thaddäus Ko-
lig, Sebastian isepp und Johannes Obersteiner ergänzen
die Schau. Der Kern und die wichtigsten Werke bilden
natürlich Franz Wiegeies und Anton Koligs Bilder. Wie-
geies Gemälde in den verhalteneren, Koiigs Bilder in
kraftvolleren Farben gehalten, sind doch alle in ihrer Art
von einer südlichen Wärme gekennzeichnet, die allen
dargestellten Personen etwas zutiefst körperlich Nahes
gibt, etwas vertraut Menschliches. immer wieder sind
auch die Aktzeichnungen zu bewundern, die ohne Bra-
vour seltene Perspektiven in klaren Llnienführungen auf-
weisen. (2. 5. - 14. 6. 1979)
Galerie Carinthia
Margarethe Herzeie
Zeichnungen, Aquarelle und Bilder eines neuen Schaf-
fensabschnittes der bekannten Künstlerin. Das Auszug-
hafte wird zu Gunsten eines Umfassenderen zurückge
drängt. Oft werden Texte in die Bilder einbezogen. in
vielen Arbeiten ist ein die optischen Eindrücke starker
hervcrholendes Motivieren zu bemerken, etwa bei den
Aquarellen, wobei der Herzeles intensive lnnenschau
nicht aufgehoben oder verschüttet, ihrer Phantasie kein
Zwang angetan wird. Am geradiinigsten ist die Entwick-
lung wohl bei den Zeichnungen zu verfolgen. Hier nimmt
sie auch in Bild und Wort zu den Erscheinungen ihrer
Umwelt kritisch Stellung. (12. 6. - G. 7. 1979) -
(Abb. 15)
Steiermark
GrazIGaIerie Dida
Hermann Härtei
Der geborene Klosterneuburger, Jahrgang 1943, zeigt in
dieser seiner ersten Personaiaussteliung in Graz haupt-
sächlich Seppia- und Aquareiizeichnungen, die die Erde
aus der Vogelperspektive sehen lassen. Das Licht- und
Schattenspiel über Wälder, Äcker und Flüsse wird in
reizvollen Musterungen festgehalten. Das Erlebnis einer
Ballonfahrt soll den Künstler zu diesen Darstellungen
angeregt haben. und der schwebende Ballon mit der
Gondel ist auch auf vielen seiner Blätter zu finden.
(10. 3. - 10. 4.) - (Abb. 15)
Michael Coudenhove-Kaiergi
Die besondere Vorliebe des Malers zu überraschenden
Kombinationen wurde auch in dieser Schau dokumen-
tiert. Coudenhove-Kalergis Vorliebe ist einer verspielten
Architektur, verfremdeten technischen Gerätschaften.
traumhaften Mädchen zugeneigt. Die beiden Sch
punkte der Ausstellung in Graz waren neue Bilde
Venedig und Afrika. (19. 5. - 16. 8. 1979) - (Abb
Maria Plachky und Gottfried Kumpf
Die beiden Wahlburgenländer hatten für sie Typi
also M. Plachky die Wandteppiche und Tapisserl
wKukuruzii-Serle und G. Kumpl seine heiter derbe
der in naiver Art nach burgenländischen Motiven
sentiert. (B. 6. - 1. 7. 1979) - (Abb. 18)
Oberösterreich
LinzlNordico
Max Kiinger 1857 - 1920
Eine umfangreiche Schau von Druckgraphiken de
Ben deutschen Malers und Bildhauers. Neben zw
Selbstporträts gab es 10 Folgen mit jenen für dit
so charakteristischen Themen. Wir finden Namen
"Eva und die Zukunft-t, vRettung Ovidscher Opfer
uAmor und Psyche" u. ä. Wenn es auch, wie es ll
gleitwort heißt, für Klinger, den Grafiker, keine Vf
iichen Stiibegriffe mehr gibt, so ist doch in allen
Blättern der Atem der Jahrhundertwende deutlici
spüren. Die Ausstellung kam in Zusammenarbeit
Österreichisch-Deutschen Kulturgesellschaft zus
(26. 4. - 2. 6. 1979) - (Abb. 19)
Neue Galerie - Wolfgang-Guriitt-Mus
Franz Ohner
Es wurden Wandteppiche und Entwürfe aus den
1965 und 1979 gezeigt. Die Arbeiten des in Linz I
den Künstlers vermittelten ein zusammenfassen:
von den durch den Geist des Bauhauses entsche
mitbesiimmten künstlerischen Anliegen dieses z
Pionieren des modernen Biidteppichs in Österrei
lenden Künstlers. (3. - 26. 5. 1979) - (Abb. 20)
Niederösterreich
Wiener NeustadtlGaierie 9
Monika Bauer
Die Bildhauerin, die vor einigen Jahren mit dem
förderungsprels ausgezeichnet wurde, legte hier
und zwar unter dem Titel nFruchtformenM Skulpti
vor, die uns in ihrer Geschlossenheit zum Angrel
zum Abtasten einladen. Neben der optischen An
wird also noch die durch den Tastsinn herausge
Wenn heute so viel von einer Aktivierung des Ku
trachters gesprochen wird: hier ist sie im besten
(und durchaus nicht h bei den Haaren herbeigezr
gegeben. Es ist ersichtlich, daß die Künstlerin d:
ihr eingeschlagenen Weg einer Verdichtung weit
wofür die verwendeten Steine mit ihren glatten (
chen besonders geeignet sind. (8. 5. - 4. G. 197i
(Abb. 21)
GaweinstallSchuigalerie
Pastelle und Handzeichnungen
Die Schau wurde vom Landesverband NÖ Kunstt
veranstaltet und brachte Blätter recht unterschie
Art. Pastelle waren nur wenige vertreten. interes
daß die Landschaft einen sehr breiten Raum ein
Besonders erwähnenswert sind wohl die Arbeite
Matulias und Linde Wabers gewesen. (29. 5. - t
- (Abb. 22)
St. PöltenlKleine Galerie
in der Stadtbücherei
Eduard Diem
Der Maler und Piastiker zeigte 38 Originalgraphil
Auch bei ihm war die Landschaft sehr stark vert
daneben Figurengruppen, Akte und andere Studi
der ihm eigenen kraftvollen Weise. (25. 4. - 21.
Anton Stummer
Der Autodidakt, Kustos des Historischen Museu
Stadt Krems, zeigte Ölbiider und Graphiken. Stu
hat viel Franz Traunfeilner zu verdanken, in sein-
beiten kommt das auch hier und dort zum Vorsc
Neben landschaftlichen Motiven sind wohl die fl
teiienden Stadtveduten beachtenswert. (27. 6. -
1979) - (Abb. 23)
Burgenland
OberpullendorflVolksbank
Hiida Uccusic
Die überaus fleißige Künstlerin erarbeitete sich
ter Zeit ein vielseitiges Venedigbild. Unter ander
stand auch eine Mappe von 2D Radierungen, 33
45,5 cm in Kassette, bei einer Aufiagenhöhe von
Stuck. in dem intimen Rahmen der Volksbank w
die Blätter, die fast durchwegs Motive abseits d-
chen Venedigkiischees zeigen, vorgestellt. (9. -
1979) - (Abb. 24) Alc