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nguren sind vor der etwa Cuxuuuucruuiuug
Meter breiten Fassade des Hospitalgebäudes
in einer langen, in der Mitte von dem vor-
springenden Mittelbau unterbrochenen Reihe
angeordnet, die elf „Tugenden" links, vor
dem Ostflügel, die elf „Laster" rechts, vor
dem Westdügel des Bauwerkes - ursprüng-
lich waren es je zwölf Allegorien l. Jede Folge
wird angeführt von einer grandiosen Engel-
gestalt, die „Tugenden" von dem Engel des
glücklichen Todes, die „Laster" von dem
Engel des beklagenswerten Todes. Die beiden
Engel ilankieren den Treppenaufgang zur
llospitalkirche und die Tür zur Familiengruft
der Grafen Sporck.
Die moraltheologisch-lehrhafte Absicht ist in
der mahnenden Hinzufügung des sieghaft
ausschreitenden, strahlend heiteren Engels und
des in Trauer gebeugten weinenden Engels
ergreifend zum Ausdruck gebracht. Sie sind
die Schlüsselhguren zum Verständnis der
tiefen Bedeutung der Allegorienreihe. Alle
vierundzwanzig Figuren sind erhöht aufge-
stellt, weithin sichtbar auf einer die Hospital-
terrasse nach oben abschließenden Balustraden-
mauer. Das machtvolle Formgefüge der
schweren, wie von dumpfer Erregung be-
wegten Gestalten erhält so einen Anflug von
Leichtigkeit, ein Eindruck, den die gleich-
mäßig additive Reihung weitgehend fördert.
Alle Skulpturen waren ursprünglich polychrom
kau... e...e.. ..1..g.... 5..."... 1..."...
Die Skulpturen sind in den Jahren 171!
entstanden. Ungewöhnlich für diese Zeit
die Wahl des Themas und einzigartig 51
monumentale Form. Auch überrascht
einen Figurenzyklus wie diesen, einen so
dringlichen Hinweis auf die Eitelkeit
Welt, auf die himmlischen Früchte irdisc
XYohlverhaltens und die zahlreichen ins L'n
führenden Wege, in einem Park des 18. J
hunderts anzutreffen. Die Existenz 5011
Figuren scheint dem Zeitgeist zu wi
sprechen.
Tatsächlich gehort die Darstellung
Tugenden- und Lasterallegorien nicht zu
Aufgaben des Barock. Sie war ein wicht
Anliegen des frühen und hohen Mittelal
gewesen, zuerst, ganz allgemein, in der F1
des Kampfes der „Tugenden" gegen
„Laster", später, seit dem 12. Jahrhunt
auch in einzelnen selbständigen Perso
kationen, die sich in einem außerordent
langsamen Prozeß herauskristallisiert ha
und ihre erste, entscheidende, für lange
beispielhafte Ausprägung schließlich an
klassischen gotischen Kathedralen der Ilc
France, in Amiens, Chartres und Paris,
hielten. Sie treten hier, in Relieffeldern, sc
in ausgedehnten Zyklen von ic zwölf Figi
auf. Später vcrästelt sich die Entwickl
mehr und mehr. Im 14. Jahrhundert wirc
hauptsächlich von italienischen ÄIeistern
stimmt, die klare, einfache, auch im klein
Format monumentale Lösungen bevnrzu
während die französischen Älcister die 1
gorien mit Attributen überhäufen. Das s
Mittelalter fügt dem Thema keine nr
Ideen hinzu. In der Renaissance dagc
erwacht ein lebhaftes Interesse dafür in
Graphik und der Medaillenkunst.
In allen Phasen des Mittelalters waren
Allegorien in tausendfältigen Alawandlur
dargestellt worden, in der Buch-, Glas-
Wandmalerei, als Reliefs an Kapitellen
Portalen der Kirchen, als Skulpturen
Kanzeln, Altären und (Erabdenkmälern. (i
ligurige plastische Darstellungen jedoch fir
sich 7 vom Kampf der „Tugenden" g:
die „I.aster" am Straßburger hIünster
gesehen 7 bezeichnenderweise nirgends. Ä
unter den Skulpturen der Renaissance wi
man vergeblich nach ihnen suchen. Z
erscheinen in dieser Epoche die rkllegt:
als Grabmalliguren in verschiedener (är
selbstverständlich wie stets beschränkt
die theologischen und die Kardinaltugen
und selten als architektonischer Schmuck,
die Figuren der „Tugenden" am Ottheinri
bau des Heidelberger Schlosses. Aus den
genden zwei Jahrhunderten sind ein:
freistehende, große Figuren bekannt --
Beispiel der „Betrug" und die „Treue"
Schloßpark von Versailles und nochmals
gleichen Allegorien, zusammen mit t
„(Seschwätzigkeit", die sicher ein Pen
hatte, im Schloßpark Seehnf bei Baml