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einen Eimer mit weißer Farbe vor sich her und »malte' so eine
breite Linie quer durch den Raum. Solche Werke stehen zwei
fellos in der Schuld von Kleins Körperabdrücken.... McCarthys
Performances fügten dem jedoch eine herbe Komik und ein
Element körperlicher Ausdauer hinzu, die Kleins ironisch
angehauchten Spektakeln völlig fehlt. Als Vorläufer können auch
Kazuo Shiragas Werke aus den fünfziger Jahren, die mit der
Gutai-Gruppe in Verbindung stehen, gelten (McCarthy war
mit diesen Werken durch Kaprows enzyklopädisches Werk
Assemblage, Environments, and Happenings vertraut).«®^
In der Zeit von 1972 bis 1974 wurden McCarthys formale, pro
zeßorientierte Werke immer aggressiver und in sexueller Hin
sicht provokanter. Ab 1974 machte er mit einer Reihe von ge
waltsamen, selbstzerstörerischen Performances wie Meafcake
#7, #2 und #3 und Heinz Ketchup Sauce von sich reden, bei
denen im Publikum Fragen des Anstands laut wurden.
McCarthy stopfte rohes Hackfleisch in sich hinein und
erbrach sich; er aß unter anderem rohes Fleisch, Mayonnaise,
Ketchup, Senf und Gesichtscreme und ahmte mit Fertig
produkten wie Hellmans Mayonnaise und Heinz Ketchup
82 Ralph Rugoff, »Mr. McCarthy's Neighbourhood«,
in: Paul McCarthy, London 1996, S.38,41.