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Internationale Sammler-Zeitung
Nr. 7
erschien und allen Musealvereinsmitgliedern, sowie auch
den übrigen Bestellern des Wochenblattes kostenlos
zuging, was nur durch das uneigennützige Entgegen
kommen der Buchdruckerei J. V e e s möglich war. Es
war dies „Der Sammler“, der nicht nur fortlaufend über
das Anwachsen der Sammlungen und alle besonderen
Unternehmungen des Musealvereines berichtete, sondern
auch Viele Originalaufsätze, wohl die größte Zahl von
der Feder Kyrle’s, aus der Geschichte der Stadt und
Umgebung brachte, ganz besonders aber in den ersten
Jahren den Gedanken bezüglich des Ausbaues des städ
tischen Museums in der Bevölkerung rege erhielt. Nun
aber war eine der wichtigsten Fragen zu lösen: wo
sollte das Stadtmuseum passend untergebracht werden.
Bei der Reichhaltigkeit der für das Museum gespen
deten oder doch demselben zur Schaustellung über
wiesenen Gegenstände war dies bald eine dringliche
Angelegenheit. Doch schneller, als zu vermuten war,
konnte auch die Frage glücklich gelöst werden, wo
und wie die im Werden begriffene städt. Sammlung
untergebracht werden soll. Die Stadtgemeindevertretung,
welche dem ganzen Unternehmen seit jeher die größte
Unterstützung angedeihen ließ und heute noch zuteil
werden läßt, überwies der Museengesellschaft zu diesem
Zwecke das sogenannte Schloßstöckl (Schloßlergebäude),
die letzten Reste des einstigen stolzen Schlosses von
Schärding, zur freien Benützung. In disem Gebäude,
das selbst ein Stück Geschichte der Stadt darstellt und
dessen Grundmauern nach Ansicht der Fachgelehrten
noch römischen Ursprungs sind, befinden sich zwar
nur kleinere Räume, die sich aber für Unterbringung
und Ausstellung der Sammlungen als sehr geeignet er
wiesen. So trifft es in Schärding zu, daß der einzige,
noch in seiner ursprünglichen Art erhaltene Bau, das
älteste, aus dem Jahre 1520, bzw. 1580 stammende
Gebäude der Stadt, nun dem Zwecke gewidmet wurde,
in seine Räume die Erinnerung von alten Zeiten auf
zunehmen, die es selbst mitgemacht hat.
Nachdem nun die Vorbedingungen für die Erricht
ung des Museums vorhanden waren, nachdem ferner
die zu diesem Zwecke gesammelten und gespendeten
Gegenstände bereits in zwölf Gruppen geordnet und
eingeteilt waren, konnte nun im Herbste 1906 nach
entsprechender Herrichtung der Räume im Schloßstöckl
auf Gemeindekosten an die eigentliche Einrichtung und
Errichtung des Museums geschritten werden und bei
diesen, sicherlich oft schwierigen Arbeiten, die beinahe
ausschließlich von dem rastlosen Obmann des Museal
vereines E. Kyrie besorgt und geleitet wurden, erfreute
sich das junge Unternehmen der freundlichsten För
derung und einer außerordentlichen Unterstützung der
Fachkreise nicht nur des Heimatlandes, sondern auch
jener von Wien, Salzburg, München und anderen Orten,
in ganz besonderer Weise aber der damals bestandenen
k. k. Zentralkommission (Bundesdenkmalamt) in Wien.
Ohne diese werktätige Mithilfe so vieler Fachleute und
Fachkreise und der nimmer ermüdenden Tätigkeit des
Begründers des Museums wäre es wohl kaum möglich
gewesen, alle Arbeiten soweit zu fördern, daß die Er
öffnung des Museums schon am l.Mai 1907 mit einer
schlichten Feier erfolgen und das Museum damit in das
Eigentum der Stadtgemeinde übergeben werden konnte,
während die Verwaltung der Sammlung der Museal
verein weiterführte und auch jetzt noch führt. Nun erst
ersah man, wie viel stille Arbeit seit drei Jahren geleistet
und wie viel Wertvolles für Stadt und Umgebung ge
sammelt und dadurch manches vor dem Untergange
gerettet worden war. Nun verstummten manche Stimmen,
die dem ganzen Unternehmen kein besonderes Ge
lingen vorauszusagen vermeinten. Jetzt aber zeigte sich
auch die vortreffliche Eignung des dem Museum zu
gewiesenen Gebäudes. Sieben Räume in nahezu un
mittelbarem Zusammenhänge im ersten Stocke und ein
ebenerdiges Gewölbe, alle Räume verschiedenartig in
Lage und Größe, ein viereckiges Vorhaus, unregelmäßig
angebrachte Fenster verschieden an Größe, von jedem
einzelnen ein anderes Bild und von jedem aber die
Erinnerung an Alt-Schärding. (Schluß folgt.)
SPorzeffanpreise.
Bei der dm Glückselig & Wärndorfer in
Wien durchgeh n Versteigerung der Sammlung
Rudolf S te i n ( nn)* wurden weiters folgende Preise
in Millionen Kronen erzielt:
Wiener Porzellan.
Nr. 71 Kavalier im Pelz um 1785 K 54. Nr. 72 Dame mit
Muff 58. Nr. 73 Frühling 36. Nr. 74 Sommer 28. Nr. 75 Herbst
28. Nr. 76 Winter 32. Nr. 77 Kindergruppe, um 1765 K 13.
Nr. 78 Ein /mar Augenschälchen 0'45. Nr. 79 Ein Paar Vasen
um 1775 K ' . Nr. 80 Drei Schokoladetassen, um 1770 K l’l.
Nr. 81 Gläser- ilwanne, um 1770 (Blaumarke Joh. Stauzenberger)
3 2. Nr. 82 Kanne, um 1770 K 3. Nr. &3 Die Liebeserklärung,
Anton Grassi 37. Nr. 84 Biskuifgruppe, Grassi 3. Nr. 85 Bauer,
um 1780 K 0 7. Nr. 86 Ein Paar Standleuchter, um 1780 K 20.
Nr. 87_ Flakon, um 1780 K 2'5. Nr. 88 Kaffeeservice, unbek.
Malersign. 13’5. Nr. 89 Drei Schokoladeschalen mit Untertassen,
um 1780 K 3'2. Nr. 90 Untertasse, um 1780 K 3. Nr. 91
Teller (Andreas Lindemayer) 75. Nr.92 Große Familiengruppe:
Die Verlobung, Modell Grassi 125. Nr. 93 Tiefer Teller, Jahresst.
86 K 11. Nr. 94 Dose mit Brustbild Josefs II. 22. Nr. 95 Räucher
vase, um 1790 K 2'1. Nr. 96 Hohe Tasse mit Untertasse
Jahresst. 89 K 32. Nr. 97 Biskuitgruppe um 1785 K 3 2. Nr. 98
Kännchen, um 1780 K 07. Nr. 99 Ein Paar Potpourrivasen,
Jahresst. 90 K 12. Nr. 100 Kleiner Handleuchter, um 1790 K 1'9
Nr. 101 Tasse mit Untertasse, Jahresst. 92 K 10. Nr. 102 Tasse
mit späterer Untertasse, Jahresst. 95 auf der Tasse und 814
auf Untertasse 14. Nr. 103 Kleine Vase (Ende 18. J.) 1'2. Nr 104
Tasse mit Untertasse, Jahresst. 94 K 20. Nr. 105 Kaffeeservice
Jahresst. 98/99, 800 K 52. Nr. 107 Rechaud, Malersign. 114
KM- Nr. 108 Tintenzeug 06. Nr. 109 Service, Jahresst.96, 97 und
821 K 12. Nr. 110 Kaffeeservice mit farbigen Scipio-Szenen in Gold-
*) Siehe Nr. 6 der „Internationalen Sammlerzeitung“.
almetteneinfassung 100. Nr. 111 Miniaturtasse mit Untertasse
(Blumenmaler Franz Gärtner) 0 8. Nr. 112 Tasse mit Untertasse,
Jahresst. 800 K3'2. Nr. 113 Untertasse, Jahresst. 802 K 1'5. Nr. 114
Weibl. Biskuitfigur auf Felssockel, um 1800 K 0 7. Nr. 115
Kaffeeservice mit Malernummer 91, 87 und 107 K 20. Nr. 116
Ein Paar Postamente, Jahresst. 800 K 10'45. Nr. 117 Pot de
chambre, 804 K P4. Nr. 118 Körbchen, Jahresst. 868 K 1. Nr. 119
Ein Paar Deckelvascn auf Postamenten, Jahresst. 803 K 25.
Nr. 120 Tiefe Schüssel, Jahresst. 804 K 7. Nr. 121 Kaffeeservice,
Jahresst. 804 K 19. Nr. 122 Kännchen, Jahresst. 813 0'5. Nr. 123
Tasse mit Untertasse, Jahresst. 801K 3 2. Nr. 124 Tasse mit
Untertasse, Jahresst. 805 K 3'5. Nr. 125 Tasse mit Untertasse,
Jahresst. 800 K 15. Nr. 126 Tasse mit Untertasse, Jahresst. 801
K 9'5. Nr. 127 Zwei Tassen mit Untertassen, Jahresst. 804 K 5.
Nr. 128 Bildteller, sig. Weixelbaum 6'5. Nr. 129 Tasse mit Unter
tasse, Jahresst. 805 K 1. Nr. 130 Bildteller, Jahresst. 805 K 4.
Nr. 131 Tasse mit Untertasse, Jahrcsst. 815 K 2'4. Nr. 132 Tasse
mit Untertasse, Jahresst. 814 K 09. Nr. 133 Schokoladetasse
mit Untertasse (Joh. Georg Gment) K 47. Nr. 134 Bauer mit
Tasche, Jahresst. 839 K 0’8. Nr. 135 Vase in Empireform 840
K 2'3. Nr. 136 Desgl. 2'8. Nr. 137 Bauernmädchen, lahress. 835
1'8. Nr. 138 Schokoladetasse mit Untertasse 824 K P2. Nr. 139
Deckelvase 831 K 3. Nr. 140 Kaffeeservice 43. Nr. 141 Tasse
mit Untertasse 83 K 0'8. Nr. 142 Schokoladetasse mit Unter
tasse 822 K 2 - 4. Nr. 143 Schokoladetasse mit Untertasse 815
K 4. Nr. 144 Vasengarnitur 827 K 26. Nr. 145 Vase 833 K 1'4.
Nr. 146 Balustervase 834 K 3. Nr. 147 Ein Paar weibliche
Biskuitfiguren 812 K 0'5. Nr. 148 Tasse mit Untertasse 0'2.
Nr. 149 Desgl, 0'2. Nr. 150 Tasse mit Untertasse 0'5. Nr. 151
Bildplatte, um 1835 K 2'2. Nr. 152 Dose um 1830 K 32. Nr. 153
Dame, Laute spielend PL Nr. 154 Tafelservice, Jahresst. 1845
bis 1859 K 12. Nr. 155 Schokoladetasse mit Untertasse, Jahres-
stcmpel 849, Malernummer 28 K 1. Nr. 156 Tasse mit Unter
tasse, Jahresst. 847 K 0'6. Nr. 157 Porträtmedaillon, Anfangs
19. Jahrh. 06.