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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 2)

Basis des handschriftlichen Nürnberger 
Totengeläutbuches, weiters aus einem 
Meisterbuch der Hafnerzeche die Namen 
der Meister, welche nach 1598 „dieses 
Jarnmerthal gesegnet und in Gott seeliglich 
entschlafen seynd". Paul Preuning wird 
nicht genannt und es ist daher anzu- 
nehmen, daß er zwischen 1573 und 1597 
starb; das heißt soferne er dem Handwerk 
treu und Bürger der Stadt geblieben ist. 
Unsere Vermutung, daß er mit dem von 
Panzer erwähnten und hier bereits abge- 
bildeten I-Iandelsmann Breining identisch 
sein könnte, gewinnt damit einige Wahr- 
scheinlichkeit. 
Schließlich hatte ja häufig ein erst 
I7 jähriger Handwerker seine Lehrjahre 
bereits hinter sich und war die Er- 
reichung der Meisterwürde gewiß nach 
vier weiteren Jahren dann möglich, wenn 
es sich um eines Meisters Sohn, welcher 
dem Handwerk seines Vaters folgte und 
daher ganz besondere Vorrechte besaß, 
handelte. Der große Vertrieb der Nürn- 
berger I-lafnerwaren nach den deutschen 
und österreichischen Ländern würde uns 
die Bezeichnung „Handelsrnannx: von_ Buntglasierter Hafnerkrug. Werkstätte des 
_ __ Paul Preuning, Nurnberg, um 1550 (Hohen- 
kommen rechtfertigen - es uberkam zonem_museumin sigmmngen) 
an die Mitgesellen der „Handel", wenn 
sich der Meister eines I-Iandwerkes von der Arbeit und dem Berufe 
zurückzog. 
Auch die Beziehungen des abgestraften Kunz Preuning zum Meister 
Paul Preuning sind nicht hinreichend aufgeklärt. Er nennt ihn seinen gewe- 
senen Knecht, obwohl das Verhältnis erst zwei Tage vor der Einvernahme 
und zwar durch die Flucht des Kunz von selbst gelöst wurde. Im Ratsver- 
schluß vom 6. Juli 1548 wird daher Kunz Preuning nicht Knecht, sondern 
Hafner genannt. 
Professor Dr. F. Linke hatte die besondere Güte, im chemischen 
Laboratorium der Kunstgewerbeschule des k. k. österreichischen Museums 
für Kunst und Industrie die äußerst schwierige und langwierige Analyse 
eines Bruchstückes von einem Kruge Preunings für uns vorzunehmen. Der 
Scherben war außen gelb, weiß, grün und braun, innen grün glasiert und 
ergab nach Abschleifen der Glasur umstehende chemische Zusammen- 
Setzung.
	        
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