die Visierung zu dem
SpeyererEhrengedächt-
nis zu liefern, der Hof-
maler und spätere Hof-
baumeister Joerg Köl-
derer inInnsbruckfSein
Name ist mit den zwei
stolzestenSchöpfungen,
die Maximilian zu sei-
nem und seines Hau-
ses Ruhm erstehen ließ,
fest verknüpft, mit der
Ehrenpforte und dem
Innsbrucker Grabmal.
Auf der Ehrenpforte
prangt sein Wappen
zwischen dem des hi-
storischen Beraters Ma-
ximilians, johannes Sta-
bius, und dem ihres
künstlerischen Schöp-
fers, Albrecht Dürer,
als ein deutlicher und
ehrenvoller Beweis für
seinen Anteil an dem
Abb. 43. Vom Grnbmonument des Propstes Wolfgang Lenberger in der Werke" dessen Art wir
Stiftskirche zu Berchtesgaden freilich mehr vermuten
als sicher bestimmen
können. Wahrscheinlich hat er nach den Leitlinien des Stabius dem Ent-
wurf die grundlegende malerisch-architektonische Komposition, wenigstens
im allgemeinen, gegeben, und Dürer dann die künstlerische Durchbildung
überlassen. Bedeutender war jedenfalls seine Beteiligung an dem kaiser-
lichen Grabmal; nicht nur, daß er viele Jahre hindurch seinen Rat dem
Unternehmen lieh und es selbst leitete, sondern wir sehen ihn auch direkt
tätig für dasselbe, indem er Gilg Sesselschreibers Zeichnungen umar-
beitete, und „der kleinen pildl visierungen" das heißt die Entwürfe zu den
trefflichen, trotz ihrer geringen Größe vielfach monumental wirkenden
Statuetten in der silbernen Kapelle zu Innsbruck fertigte. Gerade seine
bildnerische Veranlagung, die aus seiner Mitarbeit am Innsbrucker Kaiser-
grabmal spricht, in Verbindung mit seiner Berufstätigkeit als Architekt und
Maler lassen die Vermutung, daß der ihm besonders gnädig gesinnte
' Vergl. über ihn R. von Schönherr, Geschichte des Grabmals Kaiser Maximilians etc. im Jahrbuch der
kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. XI (1890), Seite 193, und C. Fischnnler,
Joerg Kölderer und die Ehrenpfone Kaiser Maximilians in der Zeitschrift des Ferdinandeums, III. Folge,
Heft 45 (1902), Seite 308.