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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 11 und 12)

 
 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
der neuen Gründung vorangestellt und da es ihr zunächst an 
allen Mitteln zum Beginne ihrer Erziehungsarbeit gebrach, stellte 
der Kaiser aus den Sammlungen des Hofes zur Verfügung, was 
als Muster und Vorbild gebraucht wurde, befahl ein Gleiches den 
wissenschaftlichen und technischen Staatsanstalten und rief den 
bewährten Patriotismus der Gemeinden, des Adels und des übrigen 
besitzenden Publikums zur Unterstützung des angestrebten, als 
dringlich bezeichneten Werkes auf. Im Ballhause der k. k. Hofburg 
wies der Kaiser dem Museum dessen erstes Heim an, auch dadurch 
offenbarend, wie nahe seinem für alles Gute und Schöne warmfühlen- 
den Herzen und seiner väterlichen Fürsorge diese Schöpfung seiner 
hohen Regentenweisheit stand. Die Beschlußfassung über die 
Statuten des Museums hatte der Kaiser sich vorbehalten, mit dem 
Allerhöchsten I-Iandschreiben vom 3x. März 1864 genehmigte er 
Satzungen, welche sich ganz in jenen Richtlinien bewegten, und 
auch im erneuerten kaiserlichen Statut vom ]ahre 1898 wurden mit 
seiner Zustimmung neben den wissenschaftlichen die neu erfaßten 
praktischen Aufgaben des Museums noch schärfer umrissen mit 
den Worten, daß das Institut, indem es an der Hand ausgewählter 
Sammlungen, durch Vorführung eigentümlicher und hervorragender 
moderner Muster, in Wort und Schrift, die Einsicht in den Formen- 
reichtum und die Arbeitsweisen älterer Kunstperioden vermittelt und 
mit den Fortschritten und Wandlungen des Geschmacks, welche die 
Kunst und das Kunsthandwerk aufineue Wege führen, bekanntmacht, 
den Blick erweitern, den Sinn für das Mustergültige und Lebens- 
fähige schärfen und nicht bloß zu korrekten Nachahmungen be- 
fähigen, sondern selbständige Schöpfungen hervorrufen soll. 
An sechzigmal ist der Kaiser, angemeldet und wiederholt auch 
unangemeldet, im Österreichischen Museum erschienen. Er hat in 
den Jahren 1865 bis x868 die unter lebhafter Teilnahme aller Kreise 
der Wiener Bevölkerung von Eitelberger im Ballhause veranstalteten 
Leihgaben-Ausstellungen, die ersten Schritte zur Schaffung einer 
Fachbibliothek und Vorbildersammlung, die Vorführungen neuer 
Arbeiten des heimischen Kunsthandwerks und der Kunstindustrie und 
 

	        
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