Abb. 3. Gmßes genealo 'sches Medaillen Kaiser Leopold I. Von dem Alchimisfen Johann Wenzel Seyler von Reinburg dem
Kaiser im Jahn 1677 „ s Probe einer wahrhaftcn und vollständigen metallischen Verwandlung von Silber zu Gold" gewidmet.
(375 X 300 mm) Kunslhislcrisches Museum.
Als der naehmalige Kaiser Josef I. nach seiner Frankfurter
Konigskrönung mit den kaiserlichen Eltern wieder nach Wien
zurückkehrte, wurden in der Stadt drei Ehrenpforten errichtet,
von denen zwei, die Pforte des Wiener Magistrates beim Stock
im Eisen und die Pforte der fremden Niederleger in der Woll-
zeile, mit großem Erfolge aufgenommene Werke Fischers von
Erlaeh waren. Nach dessen Entwürfen hat nun der in Wien
tätige Prager Johann Ignaz Bendl (T 1730), der auch von Fischer
begonnene Sockelreliefs an der Grabensäule vollendete, zwei
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Gußmcdaillen mit den Ansichten der beiden Ehrenpforten her-
gestellt (Abb. 2).
Die eingangs erwähnte Porträtmedaille Fischers aus dem jahre
1719 ist eine Gußarbeit von der Hand des 1713 nach Wien Ige-
kommcnen Schweden Bengt Richter (1670-1735), der schon
1716 Münzprägeinspektor wurde. Möglicherweise ist dessen be-
rühmter Landsmann, der bereits unter Josef I. in kaiserliche
Dienste getretene Antiquitäteninspektor Karl Gustav Heräus
(1671-1725), für seine Anstellung und schnelle Beförderung