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Volltext: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 76)

, kzluplllkßl) UUI eine gewisse UHCIHäQIHUnCIIHCll Illll. 
 ln den 38 Sölen der Italiener 1st weiter Raum zu Konzesslonen von jeder 
.  gegeben. Hier haben wir es in erster Linie mit zwei großen Rlchlungen ZL 
der „Neuen Figuraiian" und dermicerche neoghesialiiche" (Untersuchunge 
eine neue Bildgeslallung hin}. Das Bemühen. über das lnforrnellehinauszugela 
isi beiden gemeinsam. Gestaltische Experimente werden SIOTlSCh von der Maili 
Gruppe ..T" und kinetisch von der Paduaner Gruppe "N" unlernammer 
sich allein gestellt, geht in dieser Richtung Maria Nigro mit seiner spalialen Mi 
vor. Er ordne! die Farbe dem Raume unier und WEiSV ihr in diesem eine 
Funklion von speklraler Schönheii zu. Das Problem einer neuen Figuraiio 
sich in der Malerei von Giuseppe Scinlomaso schon früh ergeben. Sein Grui 
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ligung des österreichischen Pavillons 0m Eraffnungstog durch den italienischen 
"ichlsminister (Mitte rechts), rechts der österreichische Botschafter Dr. Lowenthal- 
ietzky, links der Biennalekornrnissdr Dr. Wilhelm Mrazek 
er und Besucher beim Empfang im österreichischen Pavillon, ganz um der Bildhauer 
Hrdlicka, iri der Mitte der Maler Fritz Hundertwasser. ganz rechts der Galerie- 
r Friedrich WEll aus Salzburg 
Plastiken Alfred Hrdlickas im Plastikhof des österreichischen Pavillons 
ialer Professor Herbert Boeckl mll einem Herrn GUS der Begleitung des llOlIGhlS(ltEn 
cichlsministers beim Betrachten der Bilder 
Hundertwasser, die Frau des Meters Frilz Hundertwasser, vor den Bildern Professor 
rt Boeckls 
"kSlfl Bild ohne Ding" kommt auch in den lyrisch gehaltenen Gemälden au 
letzten Periode („Begegnung in der Altstadt". 1963; ,.Mauer der Erinner 
1964) zum Ausdruck. 
Die Spur phantastischer Malerei findet sich bei den Italienern in den „Sp 
Bildern" von Leonardo Cremonini (.,Spiel ohne Regel". 1964; ,.Nachtzug' 
..Von einem Zimmer auf den Balkon", 1963) und bei Sergio Vacchi („Throi 
Gold", 1963; „Trinkspruch des Deutschen Ritters", 1964) sowie bei dem spani 
Maler Jose Jardiel und bei den Belgiern in der Graphik Paul Delvaux' und ii 
Gemälden Jan CoxÄ 
Als der Maler schlechthin wurde auf dieser Biennale wiederholt der Österrc 
Herbert Boeckl bezeichnet. Er wird mit Werken von 1920 bis 1960 repräsei 
ln ihnen zeigt sich der Radius der Auseinandersetzung mit dem künstlerischen 
der Vergangenheit und der Produktion der eigenen Zeit in seinem ganzen Urr 
In welchem Maße Boeckl einer neuen Malerei den Weg gewiesen hat, wird 
anderem in seinem „Stilleben mit toter Krähe" (1921) ersichtlich. 
ln der Bildhauerei ist die Auseinandersetzung um die Rückgewinnung der mE 
lichen Figur am ehesten zu erkennen. Auf der einen Seite stehen der Ja; 
Tamonori Toyafuku mit seinen ornamentalen Holzreliefs (.,lgnis", ,.Vei 
"Caelum", ,Cogitatio"), der Schweizer Zoltan Kemeny mit seinen Metalli 
bilderri. in denen er einen Weg aus der Welt der Maschine sucht. und sein L 
mann Bernhard Luginbühl. der wie einst die Futuristen 7 einen Hymni 
die Maschine anstimmt, sowie der Deutsche Norbert Kricke, welcher. voi 
Dynamik der heutigen Welt begeistert. Wagnefsche Musik in Edelstahl übei 
Ihnen gegenüber hat der Franzose Jean lpousteguy, dem es um die Wied 
winnung der menschlichen Gestalt wirklich ernst ist, Stellung bezogen. Ihn 
Seite steht der Österreicher Alfred Hrdlicka. Ihm ist der menschliche Körper 
Vorwand für ein Spiel der Formen. sondern Schauplatz des humanen Dramas 
Einen interessanten Beitrag zur diesjährigen Biennale liefert die Sonder: 
..Gegenwartskunst in Museen seit 1950". Wirklich internationalen Rang h 
durch ihre Exponate die Museen von Berlin. Hamburg, London. New York 
Zürich bewiesen. Wien ist vor allem in seinem nationalen Anteil durch Hafle 
und Urteil gut vertreten. Unter den italienischen Museen ist ienes von Vei 
in seiner Zusammenstellung das homogenste. Es hatte sich entschieden. di 
menschlichen Figur verpflichtete Plastik von Viani, Misguzzi. Manzu, Greco, Fa 
Fabbri herauszustellen. Die ganze Fragwürdigkeit des Pluralismus in der Au: 
der Museumsanköufe wird beim Stockholmer Museum offenkundig in der Gi 
überslellung von Bror Hiorths Plastik aus Papier und Karton ,.Tanzendes F 
(1959) und Jean Tinguelys Eisenkonstruktion .,Mathematik 17" (1959). 
Dieser scheinbare Pluralismus ist auch das eigentliche Dilemma der Blei 
van Venedig, indem versucht wird, den Eindruck einer gerechten Verteilung 
Akzente herzustellen. In Wirklichkeit gibt es aber auch hier wie auf jeder gr 
Szene nur Matadore und Statisten. Allerdings fällt der Applaus des Publi 
nicht ins Gewicht. sondern es gilt der Preis, den der Hächstbietende zu z: 
bereit ist.
	        
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