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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVIII (1983 / Heft 190 und 191)

ebenfalls traditionell, aberoffenbarohne stichfeste 
ide David Heschler d.Ä. zugewiesene Entwurf für 
Epitaph im Museum von Ulm" schließt nach sei- 
- etwas lockeren. freieren - Zeichenstil Hesch- 
Autorschaft für das Kölner Blatt zumindest nicht 
Der Epitaphentwurfdürfte eher um 1630150 als um 
Il60 in Süddeutschland entstanden seinfa. 
1Wi8 wirso gutwie nichts über Heschlers Lehr- und 
deriahre -Augsburg. Florenz. RQmiY-wissen. so 
g ist uns Genaueres zu seinen Bildwerken in gro- 
Format bekannt. Alfred Schädler hat in diesem Zu- 
Tienhang den Figurenschmuck des Hochaltars der 
lerkirche in Buxheim erwähnt. den ein wSigmund 
ilk. Bildhauer in Memmingen. gemacht und aufge- 
elu. der dort archivalisoh nicht nachweisbar ist." 
iwenn sich keine unmittelbaren Beziehungen bis- 
:u Sigmund Heschler. vor seiner Niederlassung in 
1638. In Memmingen, und damit zu David Heschler 
. seinem Sohn. ergeben, darffestgehalten werden. 
z. B. die Figur des hl. Hieronymus rechts am noch 
tümlichen. in der Tradition Hans Deglers und der 
stehenden Altar zu Buxheim eine Kenntnis von 
sandro Vittorias Marmor in der Frari-Kirche in 
adig, um 1565. und zwar seitenverkehrt. voraus- 
t." Fi. Wortmannm vermutet wohl zu Recht Sig- 
d Heschler als Schöpfer der im Zweiten Weltkrieg 
tönen Hochaltarsgruppe des auferstandenen Chri- 
als Sieger über denTeutel der Ulmer Dreifaltig- 
ikirche. Der Schreinermeisler Hans Wörtz, der 
l die Kanzel und das Chorgestühl lieferte. bekam 
iden Auftrag. Er mag Sigmund Heschler von Mem- 
ien mit der Bildhauerarbeit betraut haben. - Von 
esse hier ist. daß Komposition und Figurenlypus 
lerum sehr enge Verwandtschaft mit veneziani- 
er Skulptur. u. a. mit der Figur des Auferstandenen 
Francesco Terilli von 1610 zeigenfs" - In ent- 
elterer Form scheint dann David Heschlers hl. Ro- 
r im Bayerischen Nationalmuseum. München". 
solchen vorbildlichen venezianischen Kompositio 
11a Der Henker übergibt Salorne das Haupt Johannes dT. 
13 
14 
15 
16 
17 
Birnbeumholz. David Heschler. Vor 16407 Städtische 
Kunstsammlungen. Augsburg 
Herkules und Antaus. Bronze. Giovanni Bologna. TheArt In- 
stitute of Chicago (Robert Allerton Purohase Fund) 
Chronos mit Kind. Lavierte Federzeichnung, bez. wDauidt 
Heschelem. Wallraf-Filchartz-Museum. Köln 
Pleta, Elfenbein. In Anlehnung an Michelangelo. Süd- 
deutschland. Ulm. vor 1640? Victoria and Albert Museum. 
London 
Kruzifixus. Holz, neuere Fassung. David Heschler. 1682. 
Pfarrkirche, Pfuhl, Landkreis Neu-Ulm 
Kruzlfixus aus einer Kreuzigungsgruppe. Holz. Zustand 
nach Abnahme der neueren Fassung. David Heschler (und 
seinerWerkstatßzugeschrieben. Um 1650155? Pfarrkirche 
Bühl bei Günzburg 
17a Maria. Aus derselben Gruppe wie der Kruzifixus der 
Abb. 17 
14 
,f 
(an J (am, 
l 
 
nen (Vittoria) auszugehen, wobei die Vermittlung 
erst durch seinen Schüler Melchior Barthel aus 
den, der lange in Venedig arbeitete. erfolgt sein 
eher wohl früher anzusetzen ist." - So gewe 
scheinen mag, so möchte ich an dieser Stelle die 
ne elfenbeinerne, 1775 in Rom erworbene Pietz 
langem in englischem Privatbesitz. erwähnen (Abi 
die auf Michelangelos Komposition basiert." Sie 
Ähnlichkeiten in dem Gefühl für das Material m 
späten Kreuzabnahmegruppen (Abb. 3. 4), in Mi 
wie den Faltenstegen. -dellen und stauungen, 
Handschrift. z. B. an Haarlocken. Fingern. Füße 
Einzelpartien der Münchener Proserpinagruppi 
sonders aber mitden Holzgruppen in Ulm und Aug 
(Abb. 11a. Johanneshaupt. Bruslpartie der Salc 
Darf man an David Heschlervor 1640 (C7). währenr 
nach dem möglichen Ftomaufenthalt denken? 
Anton H. Konrad ist der archivalische Naohwei: 
chenrechnungen) zu danken. daß der leider übel 
und vergoldete große Holzkruzifixus in derEvange 
Lutherischen Pfarrkirche St. Ulrich zu PfuhllLanr 
Neu-Ulm (Abb. 16) 1662 von David Heschler gear 
wurde". also in etwa parallel zu dem Kopenha 
Kreuzabnahmerelief (Abb. 4) entstanden. was In 
blick auf dessen ganz italienisierenden Christus 
nicht nurvon Format, Material und Vorlage beding 
gefähre Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Stilai 
gungen bedeutet. Denn weniger das schmale Gr 
und der verhältnismäßig schlanke. von einem em 
sam rhythmisierten Kontur bestimmte Körper a 
kleinteiligen Motive des Lendentuches wirken 
ihrer gedrehten Einzelformen merkwürdig altertü 
und unorganisch bewegt, darin vielleicht auf dief 
kleinformatigen Holzbildwerke Hesohlers verwel 
Einheitlicher dagegen erscheint dersowohl auf Gi 
ni Bolognas Prototypen" wie auf Georg Petels gr 
matigen Darstellungen des Themas zurückgrei 
Kruzifixus in der Pfarrkirche Bühl bei Gün 
(Abb. 17a), den Albrecht Miller versuchsweise
	        
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