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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, Übersichtsband, 1. Abtheilung: Naturgeschichtlicher Theil

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von Ober- und Niederösterreich, sowie Ungarn; ist die Zahl der von ihr erzeugten schönen 
Perlen auch eine geringe, so sind diese doch mitunter sehr geschätzt. Häufig wieder sind 
viele Erbsenmuscheln (Uisiäium) und Kreismuscheln (OzmlaH und von den Wasserlungen 
schnecken sind die Gattungen Ulairorlüs (Tellerschnecke) und UimnaauZ (Schlammschnecke) 
besonders artenreich, diesen folgen Blasen- und Napfschnecken (Ull^Zaund ^irezkns-Arten), 
sowie die europäische Zwergschnecke (Oar^elnum Minimum). Den größten Formen 
reichthum entwickeln aber die Landschnecken namentlich in der Familie der kkslieiäaa 
oder Schnirkelschnecken, die allein die österreichisch-ungarische Thierwelt durch 270 eigen- 
thümliche Arten vermehren; obenan steht das in viele Untergattungen zerfällte Keims 
,Helix", das artenreichste des ganzen Weichthierkreises überhaupt. 
Die bekannteste, zugleich allgemein verbreitete Art: die Weinbergschnecke hat für 
einzelne Kronländer (Steiermark, Oberösterreich) sogar eine gewisse volkswirthschaftliche 
Bedeutung; kann auch von einer eigentlichen „Schneckenmast", wie solche z. B. in 
Schwaben in besonderen „Schneckengärten" dnrchgesührt wird, nicht die Rede sein, so 
werden doch im Herbste die eingedeckelten Exemplare gesammelt und, ähnlich wie Eier in 
mit Hafer gefüllten Behältern aufbewahrt, schließlich zu Markte gebracht. Die gemeine 
Gartenschnecke, sowie die Baum- und Hainschnecke (kkelix lrorksirsis, kl. arlmskorum, 
lll. usmoralis) dehnen sich zwar über ein großes Gebiet aus, doch überschreitet erstere nicht 
die Südgrenze der Alpen, geht aber vertical ziemlich hoch. 
Von eigentümlichen Arten dieser Gruppe seien nur erwähnt: für Ungarn Helix 
trim-ia, clioäouta, für Siebenbürgen 17. triaäis, trirmäis, Umim^lvamem für Österreich, 
Böhmen, Mähren und Schlesien kl. OlaZZmi, für Kärnten, Kram kl. Selmnätii, für 
Steiermark kk. (^rionta) stzu-mag. rc. Die Schließmundschnecken lOlansilm) bevorzugen 
zwar in vielen Formen das Gebirge, werden aber auch in den Auen nicht vermißt, so trifft 
man hier die Olansilia similis mit ihren Varietäten Ol. plicata, bicleirs, pumila. L>Pärlichei 
sind die Gattungen Vitrma (Glasschnecke), kkelmoplmula. Lulimus (Vielfraßschnecke), 
besser die grnppenreiche?upn (Tönnchenfchnecke) repräsentirt. Die Nacktschnecken erscheinen 
in unserem Faunengebiete in den Hauptgattnngen Uimax (Egelschnecken) und ^nion oder 
Wegschnecken; von ersterer sind die große Egelschnecke und die Ackerschnecke (U. LZregtis) 
gemein, von letzterer die große Wegschnecke empirieorum), die Gartenwegschnecke 
(H.. llorlsnsis), weniger der rothbraune ^rion Zubkuscus (Böhmen rc.). Die Vorderkiemer 
machen sich zumeist bemerklich in den Sumpfschnecken (Ualnäiira), den Kammschnecken 
(Valvata) und den Flußschwimmschnecken kkerilina mit den charakteristischen, dem Donau 
gebiete eigenen Formen kk. ckannbialis und kk. lrairsvarsalis. kk. prevoskiana und 
(von den Kreiselschnecken) Nslanopsis ^näsbaräii iverden in der Vöslauer Schwefelquelle 
gefunden u. s. w. 
Übersichtsband.
	        
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