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und die beiden charakteristischen Hirten hervorragen, nehmen die vollste Aufmerksamkeit
des Beschauers in Anspruch.
In voller Unkenntniß nicht blos über die Lebensverhältnisse, sondern auch über die
künstlerische Entwicklung des Meisters können wir ihn allein aus seinen Werken beurtheilen.
Wenn auch von der flandrischen Schule beeinflußt, steht der aus deutschem Boden gebildete
Meister doch selbständig da. Obwohl seines Zeichens Maler, hat er, wie die von ihn: zur
Herstellung übernommenen Altäre beweisen, durch die zu denselben gelieferten Zeichnungen
auch bedeutenden Ein
fluß ausdieBildschnitzerei
geübt, wie dies nament
lich der Altar in Gries
beweist, wo die Unruhe
in der Behandlung der
Gewandung auf das
Streben nach malerischer
Wirkung zurückzuführen
ist. Aber nicht blos
Bildschnitzer beschäftigte
Pacher, sondern auch
Maler, wie die höchst
wahrscheinlich derselben
Familie angehörigen
Friedrich und Hans
Pacher, von denen die
vom Geiste und der
Malweise Michaels ab-
Das Wappen Tirols im Fürstenhause von Meran.
weichenden Malereien
am berühmten Altar von
St. Wolfgang herrühren dürften. Von Friedrich Pacher findet sich ein urkundlich beglaubigtes
Bild, die Taufe Christi, in Freising. Er hatte dasselbe ursprünglich (1483) für das Spital
in Brixen gemalt. So erscheint denn Michael Pacher als Gründer einer Schule für Maler
wie für Bildschnitzer, und von welcher Fruchtbarkeit diese Pacher'sche Schule war, beweist
am besten, daß so viele hervorragendere Werke der Plastik wie der Malerei des XV. Jahr
hunderts dem gefeierten Meister von Bruneck zugeschrieben werden, Werke, welche,
wie z. B. der Altarschrein in der Kapelle des Schlosses von Tirol, auch in der That
seine geistige Schöpfung sein könnten, wenn sie auch in mancher Beziehung von den