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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Das Küstenland (Görz, Gradiska, Triest und Istrien)

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bilden, enthalten mehrere Inschriften, welche besagen, daß das Gebäude im Jahre 1251 
errichtet wurde. Ein gut erhaltener romanischer Bantheil ist der Chorschlnß der Kirche 
S. Quirinv in Veglia. Er hat trotz vielfacher Umgestaltungen der übrigen Theile dieser 
merkwürdigen Doppelkirche seinen ursprünglichen Charakter bewahrt und zeigt drei vor 
tretende Apsiden, deren Kranzgesimse als Rundbogenfriese gebildet sind. 
Besondere Erwähnung verdient eine kleine am Fuße des Kastellhügels in Pola 
gelegene Kirche. Sie gehört zum Franeiscanerkloster und ist heute mit diesem als Verpflegs- 
magazin dem Cultus entzogen. Das Kloster war durch das in Pola seit römischer Zeit zu 
hohem Ansehen gekommene Geschlecht der Sergier vielfach unterstützt und gefördert, 
namentlich soll der Bau der Kirche dem Einfluß dieser Familie zu daukeu sein. Da die 
Sergier sich gegen den Patriarchen von Aquileja an die Spitze der autokratischen Partei 
stellten und die uneingeschränkte Herrschaft anmaßten, wurden sämmtliche Mitglieder der 
Familie am Charfreitag 1271 von der aufgebrachten Bevölkerung niedergemacht, nur ein 
Knabe konnte in das Franeiscanerkloster gerettet werden, mit ihm der Fortbestand der 
aufs neue zu Macht und Ansehen kommenden Familie- Das Kirchlein ist ein einschiffiger, 
gerade abgeschlossener Bau mit einem als durchbrochene Mauer für frei hängende Glocken 
aufragendem Campanile. Die Architektur trägt romanischen und gothischeu Charakter, 
wie dies in der italienischen Kunst des Mittelalters nicht selten ist. Während die Fenster 
spitzbogig gebildet sind, ist das schöne, jetzt vermauerte Portal mit seiner reichen, wirkungs 
vollen Umrahmung und seinem Giebel ein Rundbogenban. 
Mit der Besitzergreifung Istriens durch Venedig erhalten die Küstenstädte erst jene 
charakteristische Anlage und Ausgestaltung, die uns im Wesentlichen auch heute noch 
entgegentritt. So klein die Verhältnisse hier im Allgemeinen sind, wird der Beschauer doch 
ans Schritt und Tritt daran erinnert, daß Anlage, Befestigung, Bauweise durch lange 
Zeit unter dem Einfluß venetianischer Art und Sitte standen, der sich nach Maßgabe der 
verschiedenen localen Bedingungen in verschiedener Weise geltend machte. Die Küstenstüdte 
waren nach der Landseite mit Mauern und Thürmen befestigt, deren Reste noch an vielen 
Orten erhalten sind. Pirano bewahrt in seinen Stadtmauern einen herrlichen Schmuck 
vergangener Zeit. Sie ziehen sich an den in üppiger Vegetation prangenden Höhen um die 
terrassenförmig ansteigende Stadt und sind mit Thürmen besetzt, die sämmtlich nach der 
Stadtseite offen sind und in vortrefflicher Erhaltung eine lange Reihe ghibellinischer Zinnen 
tragen. Der Anblick, den dieser bewegte und gezackte Mauergürtel als Bekrönung der 
Stadt, namentlich vom Meere aus, gewährt, ist ein außerordentlich malerischer. Einzelne 
Thürme und Stadtmauerreste, zuweilen mit dem Markuslöwen, mit Wappen und 
Inschriften geschmückt, findet man an der ganzen Küste und auf den Inseln. Capvdistria 
hat noch ein nach der Landseite gehendes Stadtthor, einen einfachen Renaissancebau, von
	        
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