MAK

Volltext: Das österreichische Bauwesen

weite von 41 Meter, eine Fahrbahnbreite von 
5 Meter und Gehwege von 1 Meter beziehungsweise 
2 Meter Breite erhielt. 
Von weiteren größeren Arbeiten ist ferner die 
im Jahre 1927 dem Verkehr übergebene Lechbrücke 
in Reutte, Tirol, zu erwähnen, deren Bau im Jahre 
1925 in Angriff genommen wurde. 
Ein gleiches Bauwerk ist die im Herbst 1927 
dem Verkehr übergebene Brücke über den Ziller- 
fluß bei Jenbach. Mit diesem Bau zugleich w,urde 
auch eine durchgreifende Verbesserung der an 
schließenden Straßenstrecken vorgenommen, wobei 
zwei kleinere Objekte mit Eisenbetontragwerken 
zur Ausführung gelangten. 
Im Zuge der Gasteiner und der Kärntner Bun 
desstraße in Salzburg übersetzen mehrere Holz 
brücken die Salzach. Da die Regulierung des Flus 
ses hier noch nicht abgeschlossen ist, gelangten als 
Ersatz nur sogenannte halbpermanente Objekte zur 
Ausführung. 
In dem im Jahre 1923 abgeschlossenen Umbau 
der Floridsdorfer Brücke über die Donau in Wien 
(Abb. 1) wurde ferner ein Bauwerk vollendet, das 
dazu bestimmt ist, den Ruhm der österreichischen 
Ingenieurbaukunst und den der Leistungsfähigkeit 
der Industrie Österreichs weit über die Grenzen des 
Reiches hinauszutragen. Der Bau dieser Brücke 
erfolgte durch die Donauregulierungskommission, 
eine Körperschaft bestehend aus den Kurien: Bund, 
Land Niederösterreich und Gemeinde Wien. 
Die Gesamtlänge des Bauwerkes beträgt 
1.3 Kilometer. Es setzt sich zusammen aus einer 
stadtseitigen Rampe von 142 Meter Länge mit drei 
gewölbten Durchfahrten zu 5.1 Meter Lichtweite, 
einer 85.9 Meter langen Kaibrücke, welche die Ge 
leise der Donauuferbahn und der Kaistraße zu über 
setzen hat, bestehend aus acht Feldern von 4.1 bis 
14.2 Meter Spannweite, einer 335.1 Meter langen 
Strombrücke mit vier Feldern zu 83.8 Meter, einer 
426.1 Meter langen Inundationsbrücke mit zwölf 
Feldern von 35.5 Meter Entfernung der Pfeilermit 
ten und einer 310 Meter langen Floridsdorfer 
Rampe. 
Die Tragwerke der Brücke sind aus Flußeisen 
und Stahl, wovon nicht weniger als 120.450 Tonnen 
notwendig waren. Für die Vernietung der Trag 
werke waren mehr als 2.4 Millionen Nieten erfor 
derlich. Die Pfeiler und Widerlager sind aus Beton 
und erhielten eine Verkleidung aus Granitquadern. 
Die Gründung der Innundationsbrückenpfeiler er 
folgte aus Eisenbetoncaissons, die auf 4.6 Meter, jene 
Floridsdorfer Brücke, Fahrbahn. 
der Strombrückenpfeiler auf Eisencaisson, die bis 
14 Meter Tiefe unter Nullwasser abgesenkt wurden. 
Die Fahrbahn (Abb. 2) erhielt eine Gesamtbreite 
von 13.8 Meter: sie kann den gleichzeitigen Verkehr 
von zwei Reihen normalspuriger Straßenbahnzüge 
nebst drei Reihen Fuhrwerke bis zu 28.000 Kilo 
gramm Gesamtgewicht übernehmen. Das Gewicht 
der vollbesetzten Straßenbahnwagen darf 30.000 
Kilogramm erreichen. Die Breite der beiderseitigen 
Gehwege beträgt 5.1 Meter, beziehungsweise 
3.5 Meter. 
Der Bau dieser Brücke, die an die Stelle einer 
im Jahre 1874 dem Verkehr übergebenen Brücke 
mit Eisentragwerken zu stehen kam, erfolgte unter 
teilweiser Mitbenützung der alten Unterbauten nach 
einem neuartigen, hier zum erstenmal angewende 
ten Montierungsverfahren, das ohne Störung des 
Verkehrs und ohne Einbau von Provisorien vor 
sich ging. 
Floridsdorfer Brücke, Gesamtansicht. 
33
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.