174 Gruppe XIII. Maschinenwesen u. Transportmittel.
Die von den Quetschwalzen kommende Wolle wird in einem
Irockenapparate mit Hilfe warmer oder kalter Luft noch bis zu ent
sprechendem Grade entwässert, und hatte die Firma einen dazu die
nenden Trockenapparat zum Trocknen mit warmer Luft ausgestellt,
welcher aus einem horizontalen prismatischen Kasten besteht, dessen
Decke und schräge Seitenwände mit Drahtgitter bezogen sind. Auf
diesen Flächen wird die Wolle ausgebreitet, und durch zwei im Innern
des Kastens angebrachte, mit der Länge nach durchgehenden Windflügeln
versehene Wellen wird äussere Luft von unten und der Seite angesaugt,
um durch die Wolle hindurch ihren Ausgang zu finden, nachdem sie
sich beim Fortstreichen an einem im Innern des Kastens befindlichen,
mit Dampf erwärmten Röhrensysteme zuvor erwärmt hat. Da der
Kasten der Länge nach in zwei gleiche Abtheilungen getheilt ist, von
denen jede eine der gedachten Windflügelwellen aufnimmt, so kann
jede Hälfte für sich selbstständig functioniren, und die eine entleert
und beschickt werden, während die andere in Thätigkeit ist.
Wölfe. Oscar Schimmel in Chemnitz hatte zwei Wölfe und
zwar einen Klopfwolf und einen Reisswolf ausgestellt. Der erstere
namentlich für zusammengeballte knotige Wolle dienende Wolf zeigt
die bekannte Einrichtung zweier neben einander gelagerten, mit
Schlagstöcken versehenen Wellen, und zeichnet sich besonders durch
einfache und solide Construction aus. An dem Reisswolfe ist besonders
die Einführung der Wolle bemerkenswerth. Die durch ein Lattentuch
zugeführte Wolle gelangt dabei zwischen die Eintrittswalze und eine
darunter befindliche, sogenannte Claviermulde, welche aus den mulden
förmig ausgehöhlten Enden einer grösseren Anzahl von Hebeln gebildet
ist. Diese der Baumwollspinnerei entnommene Einrichtung gewährt
den Vortheil, dass die Wolle besser zwischen der Einziehwalze und der
Mulde festgehalten und dem dicht daran vorbeistreifenden Tambour
dargeboten wird, sowie dass an einzelnen Stellen, wo die Wolle in
dickeren Flocken liegt, die betreffenden Hebel etwas niedergedrückt
werden, so dass der Wolle ein ungehinderter Durchgang gewährt ist.
Celestin Martin in Verviers hatte ebenfalls drei Wölfe aus
gestellt, von denen einer zum Oeffnen von harten Fadenenden, Tuch
abfällen etc. dient, und ebenfalls mit Muldenzuführung versehen ist.
Der gusseiserne Tambour ist mit hölzernen, mit Stahlzähnen besetzten
Schienen garnirt.
Der von demselben Aussteller exponirte Klettenwolf, welcher als
bekannt vorausgesetzt werden darf, zeichnete sich durch die zweck
entsprechende Construction der Zähne des Kammcylinders besonders
aus. Zwischen den Zähnen der Kammstäbe finden sich nämlich Ruthen
von 1 Yo mm Breite und Tiefe eingefräst und sind die Stäbe so gegen
einander versetzt, dass immer ein Zahn eines Kammes auf eine Nuth des
folgenden trifft. In Folge dieser Anordnung haben die von einem