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stellt sich die reiche, aber steife Damentracht dieser Zeit, der
Epoche der Königin Elisabeth von England, in einer reich ge
kleideten grossen Puppe dar, wie solche zu jener Zeit anstatt
der Modejournale zur Kenntniss der neuen Moden versendet
wurden. In derselben kleinen Vitrine liegen viele Einzelheiten
der damaligen oder der folgenden Damentracht in kleinen
Mustern, in Gegenständen der Kinder- und Puppenbekleidung,
als da sind: Hauben, Leibchen, Mieder, Hemden, Schuhe,
Strümpfe, Handschuhe, durchwegs echte und darum interessante
Gegenstände (sämmtlich Eigenthum des Dr. A. Figdor).
Das XVII. Jahrhundert ist in seiner ersten Hälfte (Epoche
des dreissigjährigen Krieges) mannigfach durch männliche
Costüme und Einzelheiten der Tracht vertreten. Der grosse
Kasten in der Mitte des Saales birgt eine ganze Reihe derselben:
zwei leichtere und elegante Costüme aus Jacke und Bein
kleid bestehend (Eigenthum des Grafen Wilczek und des
Malers Flüggen), dann mehrere fürstlich Schwarzenberg’sche
Trabantencostüme aus schwarzem Sammt mit Goldbesatz aus
der Mitte des Jahrhunderts, ferner verschiedene Schuhe und
ein Paar der gewaltigen Stulpenstiefel, wie sie die Costümlust
jener Kriegsepoche geschaffen hatte. Unter Ludwig XIV. ver
steiften sich diese Stiefel (nur die Reiter, die Studenten und die
Officiere trugen sie weiter) zu den schweren „Kanonen“. Auch
diese sind daneben in mehreren grotesken Beispielen vorhanden.
Zu bemerken sind ferner aus der gleichen Epoche des grossen
Krieges eine ganze Anzahl von Lederkollern und Lederröcken,
zum Theil schön mit Spitzen verziert, zum Theil mit gepressten
Ornamenten. (Eigenthum des Grafen Wilczek, des Professors
Flüggen und des Herrn Lipperheide.) Sie erwecken in uns
die Vorstellung von Gustav Adolfs und Wallensteins Officieren.
Unter den Gegenständen aus der Zeit Ludwigs XVI. sei
ausser einigen Damenkleidern vor Allem des vollständigen, mit
Goldschmiedarbeit reich verzierten Costüms einer siebenbürgischen
Edeldame von blumigem Brocatstoff gedacht, sowie zweier männ
lichen Costüme (in demselben Kasten, sämmtlich Eigenthum des
Oesterreich. Museums), eines von dunklem Brocatstoff, das andere