beim Scheiden des Sohnes, den Militärdienst, den Heldentod des Kriegers und dergleichen
Bezug haben, wie auch Wiegen-, Schlummer- und jene Klagelieder (booiluri), welche bei
Beerdigungen die Klageweiber, die Beweinerinyen (boeitours) jammernd anstimmen. Stirbt
im Gebirge ein angesehener Mann, ein Hirt, so wird er sowohl bei den Rumänen, als auch
bei den Huzulen mit den melancholischen, in Berg und Thal weithinschallenden Tönen
des lmeium (russisch lrembitu), eines 3 bis 3Vs Meter langen Alpenhorns (Schalmei)
und jenen der langen landesüblichen Rohrflöte (lluor) zur letzten Ruhestätte geleitet.
Die gehobene Seelenstimmung, die überschäumende Lebenslust und Freude äußert der
Rumäne nicht blos durch Gesang, sondern auch in rhythmischen Bewegungen des Körpers.
Er besitzt seine höchst originelle Tanzmusik. Der wichtigste und beliebteste Nationaltanz
ist die Hora. Während Zigeuner, die seripeurl und lurlluri, die Tanzweise aufspielen,
singen dazu die Bursche tanzend, zumeist improvisirte, überaus lustige Vierzeiler. Die
llloru, musikalisch gewöhnlich aus drei Theileu bestehend, ist ein Kreisreigentanz (Horn
mure), der sich später in Paare auslöst. Die Perioden sind acht- bis sechzehntactige eigen
artige Melodien; sechsachtel und dreiachtel Tactarten sind vorherrschend, seltener ist die
zweiviertel Tactart. Hier die Melodien einer lloinu und einer llloru:
Doma.