Seite 58 INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 5
294 Sanct Wenceslaus 30
295 Der h. Johannes von Nepomuk 40
296 Zwei Gesellschaftsszenen 80
Kupferstiche,
298 und 299 iMorland, Children playing at Soldiers und
Blind man« Buff - • • 500
300 Johann Ziegler, Wasserfall mit Obelisk in Schön
brunn 120
301 Ders., Die Ruine in dem Garten des Lustschlosses in
Schönbrunn 120
Miniaturen,
306 Ferdinand Raimund, sign. Goebel 240
307 Spanierin mit Blumen in den Haaren, sign. Richter . 110
309 Dame in schwarzem Kleid, sign, Suchy 180
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Französischer 'Marschall, französ., um 1810 130
Kleines Kind mit grünem Rock, Französ., um 1820 . 130
Herzog Albert von Sacbsen-Teschen, Schule H. Füger 260
Aelterer Herr von Agricola . 350
Dame mit Lockenfrisur von Agricola 360
Herr mit Koteletten, sign. Schoedl 80
Mann in graugrünem Wams, Niederl., 17. J 90
Dame in ‘Rokokokostüm, Tempera, deutsch .... 40
Porträt eines Staatsmannes, deutsch, 18, J. 80
Glattrasierter Herr mit gepudertem Haar, franz., 18, J. 80
Edelmann, glattrasiert, französ., 18. J 240
und 334 Das Vogelnest und Die Wahrsagerin, nord
deutscher Miniaturist, um 1770 . ■ 620
Junge Dame in weißem Kleid, Am Deckel einer
Schildpattdose 130
Chronik.
AUTOGRAPHEN.
(Ein Autograph von Bocaccio.) Ein Manuskript der „Te-
seule", eines der bedeutendsten Gedichte B o c a c c i o s,
wurde als Autograph von Bocaccio erkannt. DaiS Manu
skript wurde im Jahre 1927 bei einer Versteigerung bei
Hoepli in 'Mailand von der italienischen Regierung erwor
ben und der Laurenziana in Florenz zugewiesen,
BILDER.
(Drei wertvolle Bilder verschwunden.) Aus Paris wird
uns geschrieben: In Versailles ist eine Kiste mit drei wertvol
len Gemälden, darunter ein M u r i 11 o, einen Bettler darstel
lend, und ein Tintoretto, verschwunden. Ein Pariser
Kunsthändler hatte die Bilder seinerzeit nach Amerika bringen
lassen, um .sie dort zu verkaufen. Da er die gewünschten Preise
nicht erzielen konnte, schickte er die Gemälde, in einer Kiste
verpackt, auf dem Dampfer ,,Isle de France'' nach Frankreich
zurück, nachdem er sich bei einer Gesellschaft in Philadelphia
auf 100,000 Dollar hatte versichern lassen. Auf dem Wege nach
Paris wurde die Sendung bei einer Transportgesellschaft i.n
Versailles eingelagert, von wo sie verschwunden ist.
(Ein Schadenersatz-Prozeß gegen Duveen.) Aus New
York wird uns gemeldet: Frau Andre Haan hat gegen den
bekannten Kunsthändler Duveen einen Schadenersatzprozeß
angestrengt. Sie verlangt von ihm 500,000 Dollar, weil er ein
Bild von Leonardo da Vinci, das sich seit hundert Jahren im
Besitze der Familie Haan befindet, als eine Kopie bezeichnet
hatte. Infolgedessen habe das Museum von Canoas City ein
Kaufangebot von 5'A '.Millionen Dollar zurückgezogen. Hervor
ragende Leonardo-da-Vinci-Kenner haben die zweifellose Echt
heit des Bildes bestätigt.
NUMISMATIK.
(Versteigerung der Sammlung Schwalbe.) Am 18. März und
an den folgenden Tagen findet bei Ad. Heß, Nfg.. in Frank
furt a. M., die Versteigerung einer umfangreichen Sammlung
von Münzen und Medaillen aus älterer und neuerer Zeit aus
dem Besitze von Hans Schwalbe (Werdau), statt. Die
Sammlung ist reich an Brakteaten, an Münzen der Päpste, der
Erzbistümer, der Ritterorden, der deutschen Fürstentümer und
der deutschen Städte,
PHILATELIE.
(Neuheiten.) In F r a n z ö s iLs.-c h -M a r o k k o wurden
die vorjährigen Wohlfahrtsmarken, die geringen Absatz fanden,
mit dem Ueberdruck „Tanger” versehen und neuerlich als
Wohlfahrtsmarken in Verkehr gesetzt. — Aus Franzö
sisch-Libanon wird ein Fehldruck gemeldet. Der
zweisprachige Ueberdruck, der normal auf dem lOJPiaster-
Wert vorkommt, wurde auf einem Blatt zu 50 Stück eines an
deren Wertes mit dem Aufdruck „Avion“ gefunden, — In
Norwegen wurden die Restbestände der Sträfportomarken
überdruckt mit „Poost Frimerke" oder „Post“, das Wort
„Portomarke“ schwarz durchbalkt, 1 Oere drapp, 4 Oere lila-
rosa, 10 Oere grün, 15 Oere braun, 20 Oere purpur, 40 Oere
blau, 50 Oere kastanienbraun, 100 Oere gelb, 200 Oere violett.
(Marken vom neuen Kirchenstaat?) Aus Rom wird uns
geschrieben: In den philatelistischen Kreisen Italiens herrscht
große Neugierde, ob der Papst bald Marken von der „Cittä
di Vaticano“ ausgeben wird. Nach dem zwischen Italien und
dem Vatikan abgeschlossenen Verträgen hat der Papst das
Recht, sowohl eigene Münzen, wie Marken hersteilen zu lassen.
(Versteigerung in Frankfurt a. M.) P. W-, Heß in Fr a n k-
furt a. M. kündigt für den 5. und 6. März eine Briefmarken
versteigerung an. Der Katalog verzeichnet 2515 Nummern. Do
miniererd sind Deutschland und die deutschen Bundesländer.
Die Sammlung ist reich an Prachtstücken, ein Unikum ist eine
Schleswig-Holstein 1850, 1 Schilling blau, auf Brief, Aufgabe
stempel Schleswig-Holstein, Feldpost Nr, 1.
VERSCHIEDENES.
(Eine Theresianische Ausstellung in Wien.) Der Verein
der Museumsfreunde in Wien hat beschlossen, im nächsten
Jahre eine Ausstellung zu veranstalten, die die theresia-
nische Epoche möglichst lebendig zur Anschauung brin
gen soll.
(Tod bekannter Sammler.) In Wien starb der Miitchef
der Biankfirma Auspitz & Lieben, Herr Emil Weinberger.
Der Verblichene war ein vielseitiger Sammler. Von besonde
rer Bedeutung sind seine Kollektionen aus der Renaissancezeit,
wie von italienischen Bronzen. Auch frühe Tafelbilder waren
eine Spezialität Weinbergers. Die Sammlung dürfte in Wien
versteigert werden.
(Genossenschaft der Antiquitätenhändler in Graz.) Man
schreibt uns aus Graz: Die Genossenschaft der Antiquitäten
händler hielt am 10. Februar im Saale der Handelskammer die
diesjährige Jahreshauptversammlung ab. Der Vorstand Herr
Rudolf Frank begrüßte die Anwesenden und insbesondere
den Vertreter der Gewerbebehörde Magistratssekretär Doktor
Polanitz und erstattete den umfangreichen Tätigkeitsbe
richt. Dem Kassier Herrn Philipp Eisenstädter wurde
nach Vortrag des Kassaberichtes die Entlastung erteilt, Die
Jahresumlagen wurden wieder mit 7.—. S festgelegt und an
Stelle des bedauerlicherweise vom Ausschuß zurückgetretenen
Herrn Eugen Wagner als Ausschußersatzmitglied Herr Franz
L e i t n e r jun. gewählt. Nachdem dem Vorstand der Dank für
die geleistete Arbeit ausgesprochen und noch über die Kran
kenversicherung der Mitglieder und Steuerangelegenheiten ge
sprochen worden war, wurde die Versammlung geschlossen.
(Franz August Börner.) Der Berliner Radierer Professor
Fianz August Börner, einer der vorzüglichsten Vertreter der
älteren Reproduktions-Radierung und vor allem der Schahkunst,
ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Nicht nur Werke alter
Meister, sondern auch moderne Gemälde hat Börner auf die
Rupfe rplatte gebracht und damit für ihre Verbreitung viel ge
tan. Namentlich hat er einige Bilder Liebermanns in
seiner bis aufs Höchste verfeinerten Technik mit wunderbarer
Einfühlung in diie malerischen Werte nachgebildet.
(Der Brand des Rathauses von Leyden.) Aus Amster-
d a m wird uns berichtet: Durch den Brand des Rathauses in
Leyden ist die niederländische Nation eines unersetzlichen Mei
sterwerkes der Architektur beraubt worden. Sowohl die pracht
voll gegliederte Fassade des Baumeisters Lieven de Key aus
dem Jahre 1598 als auch die inneren Räume, die zum Teil aus
dem 17, und 18. Jahrhundert stammen, sind vollkommen ver
nichtet. Unter den verbrannten Kunstwerken sind Bilder von
Ferdinand Bol, und zwar eine Allegorie „Wohlfahrt, Handel
und. Wissenschaft im Dienste des Friedens“ und „Die Ge
schichte des Scipio Africanus von L i e v e n s hervorzuheben.
Ferner verbrannten eine Anzahl kostbarer Gobelins des 17. J.
und gewebte Tapeten, sogenannte Verdüren. Das ganze Archiv
ist verloren.
(Max Liebermann über Protektion.) In dem eben bei Ro-
wohlt erschienenen Buch „Briefe an Auguste Hauschner“
fandet sich auch das folgende charakteristische Schreiben L i e-
bermanns: „Das Einfachste und Anständigste — und ich