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Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 115)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1367827623198
Titel:
Alte und Moderne Kunst
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Alte und Moderne Kunst

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1368680086841_0001
Titel:
Alte und Moderne Kunst XVI
Bandzählung:
1971 / Heft 115
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Alte und Moderne Kunst
Erscheinungsjahr:
1971

Artikel

Titel:
BALTHASAR NEUMANN ODER JOHANN LUCAS VON HILDEBRANDT? - ZUM PROBLEM DER KOLLEKTIVPLANUNG DER SCHÖNBORNKAPELLE AM WÜRZBURGER DOM
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Alte und Moderne Kunst
  • Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 115)
  • Einband
  • Werbung
  • INHALT
  • SPÄTGOTIK AM OBERRHEIN - MEISTERWERKE DER PLASTIK UND DES KUNSTHANDWERKS 1450-1530
  • BALTHASAR NEUMANN ODER JOHANN LUCAS VON HILDEBRANDT? - ZUM PROBLEM DER KOLLEKTIVPLANUNG DER SCHÖNBORNKAPELLE AM WÜRZBURGER DOM
  • GABRIEL GRUPELLO UND DIE EUROPÄISCHE BAROCKPLASTIK 1650/1660-1720/1730
  • DIE OFFENBARUNG DER GÖTTLICHEN WEISHEIT. ZUR AUGSBURGER BILDSKIZZE DES FRANZ ANTON MAULBERTSCH
  • DIE WIENER UNDERGROUND-SOCIETY
  • JÖRG SCHWARZENBERGER
  • TOD - HANS HOLLEIN: ,,ALLES IST ARCHITEKTUR"
  • GEMALT VON ADI HOLZER IN ALADDINS HULE
  • ÖSTERREICHISCHES MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
  • Aus der Kunstwelt
  • Aus dem Kunsthandel
  • Buchbesprechungen
  • Werbung

Volltext

Günter Passavant 
BALTHASAR NEUMANN 
ODER JOHANN LUCAS 
VON HILDEBRANDT?- 
ZUM PROBLEM DER 
KOLLEKTIVPLANUNG DER 
SCHÖNBORNKAPELLE 
AM WÜRZBURGER DOM 
In Älmrrrlung einer Arzbiqfunde: mm Cürltlmr Renner 
 
P 
  
Das Bild, das vor genau fünfundsiehzig Jahren 
Joseph Keller in der ersten Balthasar-Neumann- 
Monographiel vom Leben und Werk des be- 
rühmten deutschen Barockarchitekten entwerfen 
konnte, hat seine Gültigkeit heute weitgehend 
eingebüßt. Es war gekennzeichnet durch einen 
Nachklang der übersteigerten Genievorstellung 
der Romantik, vor allem aber durch das 
eigentümliche Verhältnis des späten neunzehn- 
ten Jahrhunderts zum Phänomen des Barocks, 
dessen Formen man studierte und kopierte, 
ohne sein Wesen und seinen inneren Werdegang 
noch zu erfassen. - Fast der gesamte Bestand 
an barocken Bauplänen, Ardntektur- und De- 
korationsentwürfen der Würzburger Universi- 
tätsbibliothek und der Sammlung Etkert (heute 
im Mainfränkischen Museum in Würzburgg), 
der größtenteils auch heute noch die Grundlage 
für jede Beschäftigung mit Neumanns Kunst 
bildet, war Keller damals schon bekannt. Er 
bezog allerdings dieses Zeichnungsrnaterial von 
vornherein und in seiner ganzen Vielfalt auf 
Neumanns künstlerische Tätigkeit und sah in 
ihm den Beweis für jene Souveränität, mit der 
der Künstler allen technischen und dekorativen 
Aufgaben in gleicher Weise gegenübergestanden 
haben soll. „Er war nicht bloß Ardmitekt, son- 
dern audn Maler, Bildhauer, Dekorateur und 
Stukkateur in einer Personß." Heute wissen 
wir - worauf zuerst Fritz Hirsch in seiner 
Arbeit über das sogenannte Skizzenbuch Neu- 
manns4 mit Nachdruck hingewiesen hat -, 
daß Neumann nicht sehr gut zeichnete, daß er 
gerade für das Entwerfen von Dekorationen 
und ornamentalen Details kein Talent besaß 
und sida für diese Belange der Mitarbeit an- 
derer Künstler bediente. Seine eigenständigen 
Bauten, also jene Werke, bei deren Planung 
andere Architekten und Dekorationskünstler 
nicht eingeschaltet waren, zeigen mehr oder we- 
niger schmudtlose Fassaden. In seinen Entwür- 
fen für Kircheninnenräume, etwa für die Würz- 
burger Hofkirche (S. E. 313; Abb. 4) oder für 
die Wiener Hofkapelle (Berlin, Staatl. Kunst- 
bibliothek Hdz. 47285), fehlt meist jede De- 
koration. Sie wurde gegebenenfalls von an- 
deren Künstlern entworfen, in Neumanns Zeich- 
nungen eingetragen oder auf deren Grundlage 
in neuen Entwürfen festgelegt. Die „Ornament- 
feindlichkeit" kann unter Umständen sogar
	        

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“Alte Und Moderne Kunst XVI.” N.p., 1971. Print.
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