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Altorientalische Teppiche

Bibliographische Daten

Monographie

Persistenter Identifier:
AC03551568
Titel:
Altorientalische Teppiche
Erscheinungsort:
Wien
Herausgeber:
Verlag des Österr. Museums für angewandte Kunst
Dokumenttyp:
Monographie
Bestand:
MAK-Hauskataloge
Erscheinungsjahr:
1951
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Kapitel

Dokumenttyp:
Monographie
Strukturtyp:
Kapitel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Altorientalische Teppiche
  • Einband
  • Deckblatt
  • Titelseite
  • Kapitel
  • VERZEICHNIS DER TAFELN
  • Abbildung
  • Leerseite
  • Einband

Volltext

runden Medaillons und ihre Eckviertel wie dem Felddekor aufgelegt 
(Tafel 33, 34). 
Auch reihenweise wechselnde Anordnung findet sich von gegiebel- 
ten, querrechteckigen Schildern, wie sie sonst als Medaillonansätze die 
nen bzw. von Arabeskenvierpässen in der Form des in der Kashan- 
gruppe häufigsten Medaillons (Tafel 35). 
Ferner sind vier Gebetteppiche erhalten, einer mit deutlicher Ar 
chitekturwiedergabe, einer, der bedeutendste, mit üppiger Lebens 
staude im Mihrab (Tafel 36 und 37) und zwei mit leerer Nische. 
Auch dem Einzeldekor der Hofgruppe ist Persien in seiner Stil 
flora Vorbild gewesen. Das für viele Polenteppiche und für eine ost 
persische Gruppe charakteristische Lanzettblatt ist hier noch lebhafter 
geschwungen und ist reich gefiedert. Diesem Lehnschmuck ist ein ganz 
anders gearteter, für die türkische Kunst sehr charakteristisch gewor 
dener Dekor zugefügt, nämlich die sehr naturnah gegebenen Bilder 
von Nelke, Tulpe, Hyazinthe, Johannisbeerblüte und Wildrose. Sie 
sind im Teppich meist locker nebeneinandergereiht, oft vom Doppel 
wellenband fast straußartig zusammengefaßt. Auch dieses Motiv der 
Doppelwelle, in seiner Bedeutung noch nicht erkannt, ist in der tür 
kischen Kunst allein oder zusammen mit dem Dreikugelmotiv oft ver 
wendet. Es dürfte aus Persien stammen und ist vielleicht dem Tiger 
fell entnommen. Selten ist das Wolkenband, häufiger die Arabeske. 
Die Vorliebe für Zwischenformen von Tier und Pflanze verleitet die 
Tiergestaltungsfreude des wahrscheinlich persischen Meisters des Wie 
ner Gebetteppichs, entgegen der türkischen Ablehnung solcher Dar 
stellung, Tiere hinter Pflanzenmotiven zu verbergen (Tafel 36). Feld 
und Rahmen bei dieser im 16. Jahrhundert entstandenen Gruppe sind 
fast immer in roter Farbe, kleinere Stellen in weißer Baumwolle aus 
geführt. 
Nicht auf Seide wie die Hofgruppe, sondern völlig in Wolle und 
auch ohne solche Intarsien sind einige Teppiche mit meist tapeten 
artigem Dekor ausgeführt. Bezeichnendes Motiv ist eine von Blüten 
radial umstellte radartige Rosette; oft auch spitzovale oder runde Me 
daillons (Tafel 38). Ihrem technischen Bau und der Farbskala nach 
kann man sie als blumige Abart zu der folgenden Gruppe zählen. 
Sog. Damaskusteppiche 
Die nach dieser Stadt benannte, jedoch dort nicht entstandene Gat 
tung zeigt vorwiegend geometrischen Dekor. Als Entstehungsland 
wird bald Kleinasien, bald Ägypten angenommen. Von einer künst 
lerisch und technisch sich trennenden Sonderart abgesehen, läßt sich 
die Gruppe folgendermaßen charakterisieren: der Spiegel ist in der 
Längsrichtung in drei (in einem Fall fünf) rechteckige Felder unter 
teilt, in deren Mitte je eine medaillonartige Figur, meist ein Oktogon, 
durch angesetzte Dreiecke zu einem Stern erweitert ist. Sind die beiden 
äußeren Felder querschmal geworden — bei quadratischen Teppichen 
sind sie zu Streifen reduziert oder fehlen ganz — so ergeben sich 
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Altorientalische Teppiche. Wien: Verlag des Österr. Museums für angewandte Kunst, 1951. Print.
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