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Jahrgang 24 (1932) (10)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1932_24_10
Titel:
Jahrgang 24 (1932)
Bandzählung:
10
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Titelseite

Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Titelseite

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 24 (1932) (10)
  • Titelseite
  • Werbung
  • Titelseite
  • Grosser Erfolg der Boerner Auktionen in Leipzig
  • The red boy
  • Deutscher Kunstbesitz in Paris
  • Die Bibliothek Gemmingen-Hornberg
  • 500 Jahre Genter Altar
  • Amsterdamer Versteigerungen
  • Ein Rubens - 11.000 Schilling
  • Graupes nächstes Programm
  • Münzenauktion des Dorotheums
  • Bestände mittelrheinischer Standesherren
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Internationale 
Rammler-Reifunfl 
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde 
Herausgeber: Norbert Ehrlich 
24. Jahrgang Wien, 15. Mai 1932 Nr. 10 
grosser Crfolg der 33oerner-Jluktionen in Ceipzig. 
Aus Leipzig wird uns geschrieben: 
Mit besonderer Spannung sah man diesmal der 
Versteigerung der Sammlung des Grafen Yorck 
von W artenburg und der Zeichnungen 
aus der Eremitage bei C. G. Boerner ent 
gegen, sind doch diese Frühjahrs-Auktionen in Leip 
zig stets der Prüfstein für die Preisbildung und die 
Aufnahmefähigkeit des Kupferstichmarktes gewesen. 
Umso mehr heute, wo der Kunstmarkt in einer 
Weise zerrüttet ist, daß jeder einzelne Verkauf ein 
Zufall erscheint und Voraussagen ganz unmöglich 
sind. 
Der Erfolg war erstaunlich. Die hohe Qualität 
des Gebotenen und Boernersche Regie vereinigte 
eine der stärksten Versammlungen, die der Leipziger 
Auktionstisch je sah. Wenige der bekannten Kabi 
nettsdirektoren, Händler und Sammler fehlten, da 
für aber sah man einige Privatkäufer zum erstenmal, 
darunter zwei deutsche, die sich eine Anzahl der 
kostbaren Stiche sicherten. 
Und es wurde wirklich und lebhaft verkauft, fast 
konnte man sagen, ausverkauft. Die Preise, die im 
ganzen noch weit über den Friedenspreisen liegen, 
erreichten eine Höhe, die etwa der Bewertung im 
Jahre 1926 entspricht; bei den großen Raritäten des 
XV. Jahrhunderts und den besten Qualitäten voll 
Dürer und Rembrandt gab es aber auch dies 
mal wieder Preise, an die man damals nicht dachte, 
so 21.000 Mark für den Ritter, Tod und Teufel von 
Dürer, 18.500 Mark für ein Marienleben, 12,500 Mark 
für die Geburt Christi des Meisters E. S., 13.500 
Mk. für Christus erscheint der Magdalena von Schon- 
gauer, 23.000 Mark für die drei Kreuze Rembrandts. 
Der höchste Preis der Auktion wurde aber nicht 
für einen Stich, sondern für das herrliche Aquarell 
Gabriele de Saint-Aubins, die »Armide«, be 
zahlt, für das ein Amerikaner gegen stärkste fran 
zösische Konkurrenz 37.000 Mark bezahlen mußte. 
Das unglaublich schöne Dürer -W erk der 
Sammlung Yorck erregte von den eigentlichen alten 
Meistern das größte Interesse und wurde durchweg 
zu guten Preisen verkauft, beginnend mit 14.000 
Mark für Adam und Eva, bis zu den 7500 Mark für 
eine frühe Ausgabe der Apokalypse. Nur ganz we 
nige Nummern blieben zurück. Aehnlich lag es bei 
Schongauer und dem Meister E. S. Aber 
auch die einzelnen seltenen Blätter anderer Meister 
des XV. Jahrhunderts fanden fast ausnahmslos ihren 
Käufer. Die Stiche der deutschen Klein 
meister und andere kleinere Werte waren wenig 
begehrt. Lebhaft dagegen bot man wieder die deut 
schen Holzschnitte der Sammlung. 
Eine besondere Sensation ergab das Ausgebot 
einer Sammlung früher niederländi 
scher Holzschnitte, Um diese künstlerisch 
oft derben, aber überaus seltenen Blätter erhob sich 
Nummer für Nummer ein lebhafter Kampf. Holland 
erwarb sie alle, mußte aber bis zum Vier- bis Sechs 
fachen der erwarteten Preise dafür bezahlen. Eine 
Partie französischer Farbstiche und 
Schweizer Ansichten bildete den gleich 
falls sehr begehrten Schluß dieses Teiles. 
In einem Nachtrag wurden nochmals kostbare 
Dürer-Blätter und zu durchweg entsprechenden 
Preisen, wie bei Yorck, verkauft, ohne daß sich die 
Aufnahmefähigkeit des Publikums erschöpfte, Sie 
erhob sich vielmehr zuletzt gegenüber einer kleinen 
Serie feinster Radierungen Rembrandts 
zu intensivem Bieten und lebhafter Konkurrenz um 
die Hauptstücke. 
Als tags darauf die Versteigerung der Lenin- 
ärader französischen Zeichnungen des 
XVIII. Jahrhunderts begann, war das große 
Hufeisen in dem schönen Auktionssaal des Leipziger 
Museums wiederum dicht besetzt. Diesmal standen 
sich eine Gruppe Pariser Händler und Schweizer 
Sammler scharf gegenüber. Als weitere Konkurrenz 
trat die versteigernde Firma mit sehr hohen Auf 
trägen auf, die aber alle ein amerikanischer Sammler 
bei den beiden schönsten Stücken der Sammlung 
überbot. Er. kaufte die beiden schönsten Gouachen 
von dem ^teren Moreau für 14.500 Mark und die 
schon oben erwähnte »Armide« von Saint- 
A u b i n für 37,000 Mark. Diese Versteigerung brach 
te mehr als die Taxe. Es dürfte wenige Auktionen 
geben, von denen man das sagen kann. 
Wie stetig und stark der Kupferstichmarkt selbst 
in diesem Jahre furchtbarster Wirtschaftsnot noch 
ist, erhellt aus einem Vergleich. Der Gesamtumsatz 
dieser Boerner-Auktion betrug ohne das Aufgeld 
etwa 600.000 Mark. Die kostbarste Kupferstich 
sammlung, die in diesem Jahrhundert vor dem Kriege 
ausgeboten wurde, war die Sammlung des Freiherrn 
Adalbert von L a n n a, die anno 1909 zu einer Zeit 
verkauft wurde, als Deutschland und die Welt wohl 
wirtschaftlich ihre blühendste Periode erlebte. Sie
	        

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“Jahrgang 24 (1932).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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