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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 1)

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25 Centimeter). Die gleichen Reliefs, aus männlichen Masken und 
weiblichen Halbfiguren bestehend, die in Blattranken auslaufen, finden 
sich in rechteckige Felder vextheilt auch auf grossen Schnellen, 
wo sie die ganze Aussen- 
fläche in regelmässiger 
Wiederholung bekleiden. Mit 
den beiden genannten Arten 
verbindet sich die Verzierung 
durch reihenweise aufgelegte 
längliche Buckelungen, ein 
der Treibarbeit in Metall ent- 
nommener Gefasschmuck, der 
bei kleineren Krügen häufig 
den einzigen Decor neben 
dem mittleren Blattfries und 
den figürlichen Reliefs des 
Halses bildet (Abbildung 3, 
Höhe 27 Centimeter, ferner 
Solon II, Tafel I7). Eine 
Specialität der Werkstatt in 
der Maximinenstrasse waren 
ersichtlich Krüge in Eulen- 
und Löwenform, bei welchen 
der Kopf des Thieres den 
Deckel des Kruges bildet. Es 
wurden mehrere Exemplare 
in verschiedenen Grössen ganz, eine grosse Zahl in Bruchstücken 
gefunden (Abbildung 4, Höhe 27 Centimeter; ferner Solon I, Figur 136, 
Seite 198). Eulenkrüge, jedenfalls eine Anspielung auf die Bezeichnung 
der kölnischen und Siegburger Töpfe als Uelner, wurden späterhin 
auch in Siegburg - nur in weisser Masse - niemals aber in Raeren 
hergestellt. Rein figürliche Darstellungen hat man nur auf den glatten 
Flächen der Schnellen und Pinten angebracht. Grosse Exemplare 
sind selten, die kleinen dagegen in Massen gearbeitet worden. Die 
Abwechslung der Motive ist ausserordentlich gross; mit jedem neuen 
Scherben kamen neue Figuren zu Tage. Bei einzelnen Exemplaren, 
namentlich einem Krug mit der Anbetung der heiligen drei Könige, ist 
eine merkbare Verwandtschaft mit dem Stile des in Köln thätigen 
Malers und Holzschneiders Anton Woensam von Worms zu erkennen, 
ohne dass aber in seinem Holzschnittwerk directe Vorbilder auf- 
zufinden sind. Die häufigsten Darstellungen sind Landsknechtfiguren, 
 
Abbildung 3
	        
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