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ihm gelingen, die Vollkommenheit des Originals nach allen Seiten
hin zu erreichen. Bin ich auch weit davon entfernt, ein Bild zu tadeln,
wenn es in gewissen Intimitäten die liebevolle Versenkung in die
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Natur docurnentirt, so muss anderseits für die decorative Erscheinung
das Vorwiegen der Nachahrne-Tendenz als durchaus schädlich
bezeichnet werden." Die Naturform ist für ihn stets nur „point de
depart", Ausgangspunkt, nicht Endzweck. Seine Meinung hierüber hat
er kurz und präcis in dem übrigens vortrefflich geschriebenen Vor-
worte zu dem Werke: „La Plante et ses applications ornementales"
niedergelegt, das seine Schüler, vor allem auch Schülerinnen - er ist
auf das „starke Geschlecht" durchaus nicht immer gut zu sprechen" y
" „Was mich betrifft, so bin ich zuversichtlich, steht rnir auch nur ein kleines Trllppchen
junger Kräfte zur Seite. Es sind frische Truppen, noch von nichts sngekränkelt, und mit Freude sage
ich es, dass sich darunter auch viele junge Mädchen finden. Was dem „starken Geschlecht" an
Pßichtgeflihl nur allzu oft rnsngelt, hier ist es vorhanden im vollsten Masse. Die Männerwelt, eitel
wie sie nun einmal ist, fühlt sich für so Vieles zu gut und hält es beinahe fllr einen Schimpf, wenn
man ihr Anderes als "Hohes" zurnuthet. Die Zeit wird weisen, wer da Recht behält: jene, die dem
Drucke der Zeir folgend keine redliche Arbeit scheuen, oder die Anderen, die eine grosse Meinung
von sich, sonst aber blutwenig Brauchbares haben."