treiben, immer hatten sie
ein gutes Fundament damit
gelegt, dass sie Kenntnis
der Geometrie, der Archi-
tektur, der Perspective, der
Anatomie besassen. Woher
kämen denn sonst all die
trefflichen Werke gerade
auf diesen Gebieten, wenn
sie nicht von Künstlern -
freilich früherer Zeit her-
rührten! Von selbst ent-
stehen dergleichen Dinge
nicht". Dass er damit voll-
auf Recht hat, beweisen
die fortdauernden Erfolge
seiner Schüler. Ein solcher
Lehrer verlangt nicht blos,
er gibt auch viel und
schliesslich muss in Fleisch
und Blut übergehen, was
tagtäglich in immer neuer
Form, an immer neuen
Aufgaben gelehrt wird: Klarstellung des Begriffes einer Aufgabe,
Gefühl für Verhältnisse, für organisch richtige Gliederung im Einzelnen
wie in der Totalgruppirung, Sinn für constructive Erscheinung, wie
sie aus allen Gebilden der Natur sich erkennen lässt, Sinn endlich
für die Mannigfaltigkeit der Ausgestaltbarkeit der Formen und ihre
künstlerische Formulirung für den speciellen Zweck, kurzum Logik
im ganzen künstlerischen Schaffen.
Daher denn auch die kategorische Forderung, dass, wer decorativ
sich ausdrücken wolle, in erster Linie mit architektonischen Studien
im weitesten Sinne sich zu befassen_habe,weil darin der Anfang und
das Ende alles dessen enthalten ist, was sich unter dem Begriffe:
„Zweckmässigkeit, volle Hingabe an das Material bei möglichster
Ausnützung desselben im Sinne bestehen bleibender Schöpfungen"
und damit Ausbildung des Sinnes für künstlerisches ebenso wie
mathematisches Gleichgewicht zusammenfassen lässt. „Darin wird
gefehlt, da heisst es zur Änderung schreiten. Darin aber beruht auch
die Sicherheit des Fortschreitens, nicht in der gewollten Schaffung
eines neuen Stils.
Mosaik m der Kirche zu Briare