Sitzfigur Hasners fÌr die Arkaden der UniversitÀt, Myslbek seine kolossale
kniende Grabfigur des Cardinals Schwarzenberg, Weyr ein inhaltreiches Gruft-
denkmal fÃŒr Triest mit einer aufrechten verschleierten Frauengestalt im Vorder-
grunde, Seifert sein hÃŒbsches Bauernfeld-Denkmal, Friedl eine sehr decorative
Marmorgruppe, Schwartz drei Grazien (Bronze) von eigenthÃŒmlicher Haltung und
seine reizende Plaquette mit dem Kopfe der Frau Michalek. Scharff und Pawlik
erfreuen durch einen Ãberblick ihrer Medaillenkunst. Die österreichische Plastik
ist hier jedenfalls bedeutender als die Malerei.
AUSSTELLUNG DER "SECESSION." Die âVereinigung bildender
KÃŒnstler Ãsterreichs" hat am 25. MÀrz ihre erste Ausstellung (im GebÀude
der Gartenbaugesellschaft) eröffnet. Es ist ein grosser innerer und Àusserer Erfolg
festzustellen. der sich sofort selbst in einer ungewöhnlichen Anzahl von VerkÀufen
ausdrÌckte, obwohl "Marktware" programmgemÀss ausgeschlossen war. Es ist
dies abermals ein unwiderleglicher Beweis, wie sehr auch das Wiener Publicum
nachgerade der alten Schablone satt geworden. FÃŒr das Kunstgewerbe ist ja dies
schon durch die letzte Winterausstellung des Ãsterreichischen Museums nach-
gewiesen. Die Ausstellung enthÀlt gegen 500 Arbeiten und das Ausland ist durch
viele seiner Meister glÀnzend vertreten. Es lag dies auch im Plane des Unter-
nehmens, da dem Publicum vor allem ein breiterer Umblick, als bisher, im Reiche
der auslÀndischen "Secessionen" ermöglicht werden sollte. Manche der grössten
KÃŒnstler unserer Zeit (Meunier, Rodin) erscheinen in Wien ÃŒberhaupt zum ersten-
male. Die AusstellungsrÀume sind durch Mitglieder der Secession, die Architekten
Josef Olbrich und Josef Hofmann, im modernen Geschmack umgeschaffen worden.
Das zeitgemÀss stilisirte Pflanzenornament, darunter interessante Friese von
Ad. Böhm und Maximilian Lenz, spielt eine grosse Rolle. Die Anbringung der
Kunstwerke ist musterhaft, namentlich ist als nachahmungswert hervorzuheben,
dass Werke des nÀmlichen KÌnstlers stets eine Gruppe bilden, so dass jeder als
etwas möglichst Ganzes wirken kann. Der Hauptraum ist ein viereckiges Foyer.
das mit lebenden Pflanzen, modernen Möbeln, GlÀsern, Fayencen, Bronzen reizend
eingerichtet ist. Es öffnet sich mit einem mÀchtigen Rundbogen nach einer halb-
runden, mit hellen Bildern behÀngten Apsis, wo am Ehrenplatz, einem Altar-
Triptychon gleich, die prÀchtigen Cartons zu Puvis de Chavannes' noch nicht
ausgefÃŒhrtem Dreibild fÃŒr das Pariser Pantheon angebracht sind. Die Scene stellt