Carlos Grube, Bleistiftstudie
Zweifach ist die Aufgabe, welche diese Gemeinschaft leistet,
eine nach innen und eine nach aussen wirkende. Sie stellt dem
Einzelnen die Schule dar - freilich nicht in dem Sinne, dass hier die
täuschende Geschicklichkeit vermittelt werden soll, Fremdes als
Eigenes zu wiederholen, sondern allein so, dass der Einzelne sich in
der Arbeit des Anderen seines eigenen Wollens schärfer bewusst
werde und der Zustimmung der nach verwandten Zielen Strebenden
die stärkende Sicherheit von der Richtigkeit des eigenen Weges
entnehme. Die zweite Aufgabe der Gemeinsamkeit ist eine sociale:
die Association als Werkgenossenschaft muss dem Einzelnen den
Kampf für das neue Kunstziel erleichtern, das, je individueller und
darum je höher stehend es ist, einen um so zäheren Widerstand bei
der Allgemeinheit findet. Den Allergrössten ist es freilich schwerer
gemacht; gerade die Unvergleichlichkeit ihres Genius zwingt sie,
ihren Weg einsam zu wandern und zu erkämpfen. Glücklicher ist hier
das Talent, das sich zu gleichstrebenden Genossen scharen kann.
Die eine, alle leitende Idee, in der Mannigfaltigkeit der Indivi-
dualitäten gebrochen, bietet der Auffassung viel reichere Möglichkeiten
dar; es bilden sich Übergänge, Beziehung zu dem Vorhandenen und
die Mühe des Kampfes vertheilt sich auf viele Kräfte.