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höchstem Ruhm, wie Muirhead Bone, Frank Brangwyn, Sir D. Y.
Cameron, Francis Dodd und James McBey, ziehen es vor, außer
halb ihrer Reihen zu bleiben,
Die (nicht so zahlreichen) Lithographen haben ihre eigene
Organisation, den Senefelder-Klub. Die Lithographie genoß nie die
Gunst des Publikums im selben Ausmaß wie die Radierung, doch
wurde auch in dieser Technik seit etwa 1890 von englischen
Künstlern Ausgezeichnetes geleistet. Sie blicken auf Whistler als
auf ihren Vorläufer hin.
Seit dem Krieg hat sich der Holzschnitt stark entwickelt und
ist jetzt das von einer beträchtlichen Zahl von Künstlern bevorzugte
Ausdrucksmittel. In früheren Zeiten wurde er, außer von berufs
mäßigen, reproduzierenden Holzschneidern, nur gelegentlich und
von isolierten Künstlern oder Gruppen angewendet, wie von Thomas
Bewick (1753—1828) in Newcastle, dann von Blake und Calvert und
in neuerer Zeit von den Künstlern der Vale- und Eragny-Presse,
Ricketts, Shannon, Sturge Moore und Lucien Pissarro und gelegent
lich von einem einzelnen Künstler wie Gordon Craig.
Der moderne Farbenholzschnitt als Originalwerk datiert von
ungefähr 1895, als J. D. Batten (1860—1932) und Frank Morley
Fletcher (* 1866) ihre ersten Versuche im Schneiden und Drucken
von Holzstöcken nach japanischer Art unternahmen. Seither wurden
die japanische Technik und verschiedene Arten zu schneiden und
mit Ölfarben zu drucken volkstümlich und erfolgreich, v/ährend in
letzter Zeit die jüngeren Künstler, darunter einige mif einer Nei
gung für Kubismus und Futurismus, den Linolschnitt für die Ver
vielfältigung ihrer fröhlichen und lebendigen Zeichnungen bevor
zugten.
Ich hoffe, es darf ohne Ruhmredigkeit ausgesprochen werden,
daß die graphischen Künste in England blühen und daß unsere
Künstler in der ungewöhnlich glücklichen Lage sind, den Vorteil
einer langen und gesunden technischen Tradition zu genießen.
CAMPBELL DODGSON