wobei Jacob Schlag die Stuccaturen und Christoph Prändl (Brandel) die
Fresken anfertigte. In diesem gewöhnlich kurz als Leopoldi-Kapelle bezeich-
neten Raume ist auch das künstlerisch bedeutendste Object des Stiftes, der
sogenannte Verduner
Altar aufgestellt. Die
Tafeln des genannten
Altaraufsatzes, die im
Jahre 1189 zur Beklei-
dung einer Kanzel
an den Chorschranken
durch Nikolaus von
Verdun angefertigt
wurden, bestehen aus
im Feuer vergoldetem
und mit Gruben-
schmelz überzogenem
Kupfer. Durch einen
Brand im Jahre 1318
beschädigt, wurden die
Emailplatten restau-
rirt und als Retable
zusammen gestellt,
bei welcher Gelegen-
heit die rückwärtigen,
höchst bedeutenden
Temperabilder ange-
fertigt wurden. Nach
einigen Wanderungen
erhielt das Werk in
der genannten Kapelle
eine Aufstellung, die
Chorstühle mit dem Hoforatorium (Carl VI.) manches zu Wünschen
übrig lässt. Bemer-
kenswert sind ferner die Glasmalereien der Fenster, wiewohl sie oft sinnlos
aus alten Fragmenten zusammengestellt wurden. Die Bilder der oberen
Reihe in den Fenstern stammen aus dem Kreuzgange und wurden von dem
Glasmaler Friedrich, seinem Sohne Walther und einem Meister Eberhard
circa 1279-1335 angefertigt; die untere Reihe sind Reste aus der Freisinger-
Kapelle und gehören dem XV. Jahrhundert an.
Von dieser Kapelle gelangt man durch ein neuerdings im Übergangsstil
wieder hergestelltes Portal in den Kreuzgang, der in seinem gegenwärtigen
Bestande das Gepräge des XIII. und XIV. Jahrhunderts. aufweist. Der süd-
liche und östliche Theil zeigen die reichen Formen des Ubergangsstiles vom
Romanischen zum Gothischen, während die beiden anderen Theile der zum