blendendsten Arbeiten
gefüllt waren. So „ent-
deckte" denn vorläu-
fig nur ein ganz klei-
ner Kreis von Kunst-
freunden den'neuen,
eigenartig grossen
Meister. Unter seinen
ersten Bewunderern
waren vor allen zwei
Persönlichkeiten, die
unverdrossen seine
Genialität verkünde-
ten: Sarah Bernhardt,
die es sich mit ihrer
ganzen Verve zur Auf-
gabe setzte, den jungen
Künstler zu lanciren,
und Roger Marx, der
e. den ersten kritischen
Schmuckschale von R. Lalique, Paris über Lalique
schrieb und ihm mit
schöner Wärme und sicherer Autorität ein glänzendes Augurium stellte.
Der „Salon" des folgenden Jahres, den er mit siebzehn verblüffend
grossartigen Arbeiten beschickte, stellte seine Kunstweise in den Mittel-
punkt der hitzigsten Discussionen, in denen man leidenschaftlich für und
wider stritt: man sprach von Laliques „Wunderwerken", von Laliques
„Bizarrerien" nicht nur in den Kunstzeitschriften, sondern in den Boulevard-
blättern, nicht nur in den Künstlercerclen, sondern im Cafe, im Salon,
in den Boudoirs, im Bois, auf dem Turf; Lalique war mit einem Schlage
in Paris ein berühmter Mann geworden. Das Ausland aber hat ihn
erst auf der diesjährigen Weltausstellung näher kennen gelernt: in allen
Idiomen der Welt ward da Laliques Vitrine, in deren Hintergrund
bronzene Riesenfledermäuse ihre Flügel spannten,
in der auf matten, milchweissen Glasscheiben all
das „noch nicht dagewesene" Geschmeide aus-
gebreitet lag, von Millionen bewundert und an-
gestaunt, verhimmelt und bekrittelt, geprüft und
belächelt. „Haben Sie schon Lalique gesehen?"
„Was sagen Sie zu Lalique?" hörte man an allen
Ecken und Enden der Ausstellung von der Place
de la Concorde bis hinauf zum Trocadero:
Lalique ist das grosse Ereignis der Weltaus-
Stellung . . . . . . Ohrgehänge von R. Foy, Paris