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gehalten, um die Zusammengehörigkeit zum Hauptbau anzuzeigen und so das Ganze zu
einer künstlerischen Einheit zusammenzufassen; die Architekturformen wurden dabei aber
so modificirt, dass sie sich in natürlicher und ungezwungener Weise mit der modernen
Ornamentik verbinden. Wohlthuend berühren die Einfachheit der architektonischen
Gliederung und dereinfache Rhythmus
in der Vertheilung der Massen. Wür-
den statt der Pilaster einfache glatte
Lisenen und statt des Gebälks mit sei-
nem Zahnschnitt eine elastische Keh-
lung erscheinen, so würde der den
Bau beherrschende moderneZugnoch
klarer und bestimmter hervortreten.
So erscheint er als ein reizvolles
Werk des Übergangsstils.
Der die Räume der mechanisch-
technischen und chemisch-techni-
schen Abtheilungen und der techno-
logischen Sammlungen des Bayeri-
schen Gewerbemuseums enthaltende
Bau ist einer auf die Mittelaxe stossen-
den zweistöckigen Maschinenhalle
vorgelagert, die zur Ausstellung von
Werkzeugen und Maschinen für das
Kleingewerbe dient und in welcher
die Maschinen in Betrieb vorgeführt
werden. An der rechten Seite verbrei-
tert sich in ganzer Länge die untere
Halle zu einer geräumigenNebenhalle,
die zur Abhaltung von Meistercursen
bestimmt ist und in der zur Zeit
Holzbearbeitungsmaschinen Aufstel-
lung gefunden haben. Dem prakti-
schen Zwecke dieser Räume entspre-
chend ist deren Ausstattung auch im Gebäude der technologischen Abtheilung des Bayerischen
Gewerbernuseums in Nürnberg, Flügelbau
Äusseren ganz einfach gehalten. Eine
Ausnahme bildet die Mauer der
Nebenhalle, deren Fenster von gekuppelten Säulen anmuthig Hankirt sind und über deren
Dachkante kräftig gegliederte Vasen anfragen. Diese und die Säulen sind aus weisslichem
Sandstein, während im übrigen das Steinmaterial den für Nürnberg bezeichnenden hell-
röthlichen Ton hat. Für den Schmuck der Facaden des breit hingelagerten Vordergiebels,
dessen Flügel stark vorspringen, während die Mittelpartie in zwei Absätzen als schwaches
Risalit Vortritt, war sein Zweck massgebend. Er spricht sich in dem plastischen Schmucke
deutlich genug aus, am unmittelbarsten in der decorativen Umrahmung der Thür, die
gebildet ist durch die drastische Maske des Dämon Dampf, von dessen weitaufgerissenem
Rachen aus die starken Fangarme ausgehen, welche die Thür umschliessen und in die
Speichen der Zahnräder greifen, die geschickt über den seitlichen Gitterfenstern angeordnet
sind. Darüber steigen Pilaster an, tragen das in das ziegelgedeckte Mansardendach
einschneidende grosszügige Rundbogenfeld und rahmen wirkungsvoll das grosse Rund-
bogenfenster ein, dessen Schlussstein eine die Arbeit kennzeichnende Maske trägt, auf der
eine geschweifte Inschriftcartouche ruht, zu der mit raschelnder Bewegung zwei geflügelte
Feuersalamander hinstreben. Darüber eine grosse Inschrifttafel, die gefällig in die durch
die Unterbrechung des Gesimses entstehenden Lücken geschoben ist. Zu einem vollen