Starkes, Unmittelbares, Persön-
liches in allem, was Hoffmann
tut und angibt, für manche liegt
Schönheit darin, für viele Eigen-
sinn. Man sieht trefiliche Kera-
miken in dieser Abteilung, sogar
Vorsatzpapiere, Gewebe und auch
Spielkarten, aber in erster Linie
ist es doch das Möbel in seinen
verschiedensten Formen und
Zwecken, dem sich hier alle
Arbeit, alles Sinnen und Trachten
zuwendet. Aus dem Möbel heraus
wächst alles andere, die gesamte
Raumgestaltung, vom Einzel-
interieur bis zum Aufbau des
ganzen Hauses. Schnitzerei ist
nahezu verpönt, der Dekor be-
steht in Einlegearbeit oder ledig-
lich in der Farbe. Aller Art
Tönungen und Beizungen und
Färbungen werden da geübt,
manchmal wohl auch recht auf-
fällige Dinge gemacht, gebeiztes
Holz neben Naturholz gestellt,
wie bei einem langrückigen Stuhl
in Schwarz und Weiss, der denn
auch bei aller Solidität und Festig-
keit etwas Unfertiges an sich
hat. Das sollte man doch wohl
meiden. Auch die Möbelbezüge
in grossen Musterungen modern-
ster Art sind in den kräftigsten,
oft schreienden Farben beliebt
und man muss sich fragen,
ob das deutliche Streben dieses
modernen Stils nach einem klar
verständlichen primitiven Insich-
HUSTEBBURG
VON BHHDNiRT
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GERHTCD in EI
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Ausstellung der Wiener Kunstgewerbeschule, Entwurf für
ein Slrassenplakat von August Hoffmann, Myrbach-Schule
ruhen durch solche aus dem Rahmen fallende Details nicht eine gewisse
Verwirrung erfährt. Die jungen Leute sollten sich hüten, Eigensinn für
Eigenart zu nehmen und darin ihre besondere Mission zu erblicken, jedes
Ding um jeden Preis anders zu machen als andere. Praktisch und hübsch
sind die Kästen, Vitrinen und Fauteuils von I-lollmann, tüchtige Arbeit der
lichte Kasten von Benirschke, nur die Füllungen nicht harmonisch dazu
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