Sanfte, Weiche, Anrnutige,
Zierliche liebt, liegt das noch
näher, aber bei Myrbach
dominiert ein kraftvoll Ener-
gisches, ein starkerWirklich-
keitsdrang, das, was man
gemeinhin Schönheit und
Poesie nennt, wird hier mit
Absicht gemieden, dafür
Bewegung, auch manchmal
Leidenschaftgesuchtunddas
Leben scharf angegangen.
Auch Myrbachs Schüle-
rinnen können sich dem nicht
entziehen. Sein grosses Ver-
dienst ist neben der intensiv-
sten Pflege des Natur-
studiums die Art, wie er, der
glänzende, geistreiche Gra-
phiker, seine Schüler in alle
Weisen graphischer Kunst
einführt. Seine Bemühungen
um Lithographie und Algra-
phie sind allseits gewürdigt;
_ _ _ was er für das Wiener Plakat
Ausstellung der Wiener Kunstgewerbeschule, Skizze zu CHISHI , ,
Tischtuch in Damast von Rosa Neuwinh, Moser-Schule. getan In Pfopaglerüng des
diesem bildnerischen Ver-
ständigungsmittel eigentüm-
lichen Stils, seines zeichnerischen und farbigen Erfordernisses, hat wie seine
Errungenschaften auf dem Gebiete der Buchillustration Schule gemacht im
besten Wortsinne. An all das müssen seine Schüler heran und von der ersten
Übung bis zu den ausgearbeiteten Kompositionen, in allem, was er angibt
und frei sich entwickeln lässt, muss jeder Gedanke, jeder Strich auf das
Technikgemässe, Zweckentsprechende, Wirksame, Lebendige gestellt sein.
Nun leitet er auch wieder zum Holzschnitt an, man sah in der Ausstellung
viele höchst interessante Hand- und Reiberdrucke, auch in ihrer markigen
Zeichnung und im Ton treffliche Blätter, daneben Klischees nach dem
Klotz'schen Verfahren, Steindrucke, Plakate, Exlibris, Buchillustrationen,
es herrscht in dieser Schule das geschäftigste Leben, die Damen Schönwald,
Frimberger, v. Uchatius, die Herren Schufinsky, Hablik, Bell, Krenek,
Seuchter, Ditrich stehen voran.
Karger hat gegenwärtig unter xö Schülern x4 Damen. Er ist bekannt als
ein Lehrer, der ganz in seinem Berufe aufgeht und mit grösster Liebe und
Hingebung an seinen Schülern hängt; er ist unermüdlich, gewiss auch