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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 10)

A. L. Zorn, C. Larsson und noch viele andere sind 
da, ja selbst so seltene Meister wie Stautfer-Bern, 
Leibl, Stuck und Whistler sind durch Original- 
arbeiten vertreten. Das unserer Besprechung bei- 
gegebene Blatt (Originalradierung von K. Rettich) 
ist ebenfalls diesem Bande entnommen. 
Die seit dem Erscheinen der ersten drei 
Bände verflossene Zeit und der gewaltige Auf- 
schwung, den die originalschaffende Graphik in 
diesen letzten Jahren genommen hat, machen es 
erklärlich, dass die Darstellung des Holzschnittes 
und der Radierung in einigen Einzelheiten heute 
nicht mehr als ganz abschliessend bezeichnet 
werden kann. Dem Originalholzschnitt ist eine viel 
regere Pflege zuteil geworden und er hat wieder, 
wie in seiner allerersten Zeit, die Farbe zu Hilfe 
gerufen, desgleichen auch die Radierung. Die 
betreffenden Bände geben, was nicht vergessen 
werden darf, eben den Stand der Dinge um 1890. 
Anders der vierte Band, der der Lithographie 
gewidmet ist. Da er jetzt erst abgeschlossen wurde, 
so konnten noch die allerneuesten Erscheinungen 
in die Betrachtung einbezogen werden. Und noch 
einen Vorzug, wenn man will, hat dieser Band vor 
den anderen voraus. Die Lithographie ist die 
jüngste unter den graphischen Künsten, ihre Ge- 
schichte konnte daher von ihrer Erfindung bis zur 
Gegenwart vollständig dargestellt werdemwährend 
bei den anderen etwa das Jahr 1850 als Ausgangs- 
punkt gewählt worden war. In der Geschichte der 
Lithographie bedeutet aber gerade die zweite 
Hälfte des XlX. Jahrhunderts die Periode des 
ärgsten Tiefstandes, aus dem sie sich erst in der 
Ofen, entworfen von Professor Ed. Hauptmann, letzten Zeit zu ungeahnt reichem neuem Leben 
811559551111 in d" k- 1h Faßhßchulß für Tvn- wieder erhoben hat. Ein Anhang zum vierten 
indusmn" Bechy" Bande behandelt endlich die photochemischen 
Techniken; ein berufener Fachmann hat den Text 
verfasst und zahlreiche, trefflich gewählte Tafeln 
ergänzen und erläutern seine Darlegung aufs schönste und beste. Die Redaktion dieses 
Bandes lag anfangs noch in den Händen R. Grauls, später übernahm sie Friedrich 
Dörnhöffer, unter dessen verständnisvoller Fürsorge das grosse Werk nun glücklich 
zu Ende geführt worden ist. S0 gross das Werk aber auch ist, so ist es doch, wie 
eingangs erwähnt, nur gedacht als Teil eines noch grösseren Ganzen: einer allgemeinen 
Geschichte der graphischen Künste in einzelnen Monographien. Eine davon, A. Rosen- 
bergs Rubensstecher, ist schon zugleich mit der Vervielfaltigenden Kunst der Gegen- 
wart nebenher zur Ausgabe gelangt. Demnächst soll, wieder unter der Redaktion 
F. Dörnhöi-Ters, eine Geschichte des deutschen und niederländischen Kupferstichs im 
XV. Jahrhundert erscheinen, der Name des Verfassers, Max Lehrs und der Verlag, die 
Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, sind auch diesmal vollgiltige Bürgen für ein 
glückliches Gelingen. A. Trost
	        
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