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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 4)

schafft. Er war in den Hofkreisen sehr 
beliebt, wir haben von ihm zahlreiche 
BildnissevonMitgliederndesKaiserhauses, 
darunter auch ein Bild des Herzogs von 
Reichstadt als Knaben. (Aus dem Besitze 
Seiner Majestät des Kaisers.) 
Einer der allerersten Tafelmaler dieser 
Zeit, Waldmüller, tritt uns in der Aus- 
stellung als Miniaturrnaler in einem 
Familienbilde entgegen: „Eine Dame mit 
zwei Kindern", das seine Signatur und die 
jahreszahl 1827 trägt, ferner sind von ihm 
die Bildnisse seiner Eltern und ein Selbst- 
porträt in schwarzem Kleide mit rotem 
umgeschlagenen Kragen, das zu den her- 
Fümin Paangzharäün Cavriam vorragendsten Leistungen des Künstlers 
Signiert: Robert Theer (Graf Karl Kuefstein)  (Eigentum des Dr-   
Die französischen Meister der Miniatur- 
malerei waren, wenn auch nicht zahlreich, so doch mit hervorragenden 
Werken vertreten. Von David, dem Lehrmeister der bedeutendsten franzö- 
sischen Miniaturisten, war ein signiertes Bild der Königin Amelie von Frank- 
reich, Gemahlin Louis Philipps, aus dem Besitze des Fürsten Auersperg 
und das Porträt einer Dame mit Turban (Besitzer Herr H. Reichardt) der 
Ausstellung überlassen worden. 
Ein gefährlicher Rivale Isabeys, der Miniaturrnaler Augustin, der einen 
ausgezeichnetenRuf genoß, ist mit zweiArbeiten, einemPoxträt LudwigXVlll. 
aus kaiserlichem Besitze, und dem Brustbilde einer jungen Dame in weißem 
Kleide mit rotem Mantel, vertreten, sowie sein Schüler Sieurac durch 
Malereien auf einem Mal-, Schreib- und Zeichenapparate aus dem Besitze 
der Herzogin von Berry, jetzt dem Erzherzoge Rainer und der Erzherzogin 
Maria gehörig, sogenannte Fixes, das heißt Bildchen, die mit Ölfarben auf 
feinem TaHet gemalt und mit einem farblosen Klebemittel an die Rückseite 
des Glases befestigt sind. Es sind Landschaftsbilder mit Ansichten des 
Schlosses Rosny. Das Kästchen trägt auf der anderen Seite die Bilder der 
Herzogin von Berry und ihrer Kinder und ist in Paris von Alph. Giroux 
verfertigt. 
Guerin, der ausgezeichnete Porträtmaler, war Schüler Davids und man 
erkennt in der freien und großen Auffassung, wie in der malerischen Behand- 
lung, der durchaus nichts Kleinliches anhaftet, den Künstler, der gewohnt 
ist, lebensgroße Bildnisse nach der Natur zu arbeiten. Von ihm ist auch 
eine Miniatur aus dem Besitze des Freiherrn Albert von Rothschild, die 
zwei Mädchen in weißem Kleide mit blauen Gürteln und Bändern darstellt, 
von der sich ein zweites Exemplar in der Wallace-Gallery befindet. Er ist 
ferner durch zwei Damenbildnisse, die Graf Lanckoronski der Ausstellung 

	        
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