valien anderer Manufakturen Nachrichten über den
einen oder anderen der in Gera tätig gewesenen
Künstler zusammenzusuchen.
' Die künstlerisch leistungsfähigste und bedeu-
tendste Fabrik ist die vom Prinzen Friedrich Wilhelm
Eugen von Hildburghausen x76o zu Kloster Veils-
_ dorf begründete, schon durch die Person ihres
Tasse von Kloster Veilsdorfer ,_ „ .
Porzellan, bemalt ml, Slom vornehmen Begründers von den ubngen durch
girlanden und Mßdßillons mir Privatpersonen, meist bürgerliche Geschäftsmänner
"du" szeglgizzänkspme" ins Leben gerufenen Manufakturen unterschieden,
zunächst eine Luxusschöpfung Serenissimi wie
Frankenthal, Fulda und Ludwigsburg. Das originellste und reizvollste
Dessin der Kloster Veilsdorfer Buntmalerei, bei Teeservicen angewandt,
besteht aus leichten, von purpurnen Maschen hängenden Blumengirlanden,
in denen Vögel sitzen. Auf zweien solcher Tassen (A. Schöller, Berlin und
Kunstgewerbemuseum Cöln) findet sich das Malermonogramm D, das wohl
den besten Maler der Fabrik, Döll, bezeichnet. Diese graziöse, leichte,
zerfiatternde Blumenmalerei charakterisiert auch ein Speiseservice; es sind
Winden, Purpurrosen, Vergißmeinnicht und Tulpen. Im plastischen Muster
der Teller hat man wie in Bruckberg an Berliner Vorbilder gedacht. Neben
den bunten Blumen dekorierte man mit Purpurblumen oder mit bunten
Früchten in derselben leichten Art.
Von eigenartigem Charme sind die Puttenmalereien. Bald tummeln sie
sich mit Trophäen beladen in den Wolken, bald füllen sie, Blumen haltend.
gleichfalls vom wolkigen I-Iintergrunde sich abhebend, ein ovales Medaillon,
das ein mit purpurfarbenen Bändern und Maschen umwundener Lorbeer-
kranz einrahmt. Von hervorragender Feinheit sind kleine Teetassen mit
interessantem Dekor: in einer Vedute mit hochragenden Bäumen steht vor
einer grünen Stoffdraperie ein ovales
Medaillon mit feinen purpurfarbenen
römischen Ruinenlandschaften. Daneben
Finden wir gute bunte römische Land-
schaftemkameenartig vonKranzgirlanden l v
umgebene antike Figuren, bunte Watteau- ' i
Szenen und holländische eisenrote
Trinkergruppen. Interessant ist die ver-
schiedenartige Bemalung desselben l
Modells. Es ist dies ein Frühstückservice,
das Tablett in kräftigen Rocailleformen
als Blatt gebildet. Einmal sind die
einzelnen Stücke mit kräftigen eisen-
roten Bettlerszenen bemalt, das zweite
Mal mit den zarten in Wolken schwe_ Untertasse von Kloster Veilsdorfer Porzellan.
_ bemalt mit Stoffgirlanden und Medaillons mit
benden Puttcn. Behebt Waren ferner antiken Szenen (Frau Dr. Spitzer, Dresden)