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bestimmt, versehen,
ihrem ursprünglichen
Zwecke entfremdet,
zur Zeit im Heim des
Sammlers die Funk-
tionen imposanter
Jardinieren. Bei den
Möbeln erwähnt die
Beschreibung im
Prachtwerk am häu-
figsten die Kollektion
Bardini (Florenz) als
Provenienz. Eines
der seltensten Stücke
hierunter dürfte wohl
der Savonarolastuhl
(florentinisch, Anfang
desXVJahrhunderts)
sein, dessen schlichte,
bestrickende Formen-
schönheit mit den we-
nigen Stühlen dieser
Art im Kensington-
Museum um die Pal-
me ringt, und mit je-
nen den Vorzug un-
bedingter Echtheit bis
zu den unbedeutend-
sten Details teilt. Es
erschiefl Uicht ganl Sammlung v. Pannwilz, Majolika-Platte (Deruta)
überflüssig, diese an
sich selbstverständliche Tatsache zu erwähnen, da Italien und speziell B0-
logna alljährlich Waggonladungen gefälschter Möbel des Quattrocento und
Cinquecento, besonders auch nach Deutschland, schickt. I-Iochoriginell ist
auch ein Stuhl mit Widderköpfen und chimärischen Zutaten aus Nürnbergs
Blütezeit (um x 520). Besonders reich und farbenprächtig muten zwei kühn
geschwungene Taburetts mit reicher Silberstickerei auf rotem Grunde an,
zugleich sprechende Zeugen dafür, daß es in Italien auch zum Beginn der
Barockzeit noch wirkliche Künstler gab. Wir übergehen die zahlreichen
übrigen Sitzmöbel, die schön geschnitzten französischen und italienischen
Tische, eine Anzahl ansprechender Schränke, um noch ganz flüchtig eines
südfranzösischen und eines italienischen Spiegels Erwähnung zu tun; beide
sind aus annähernd gleicher Zeit und doch grundverschieden in Empfindung
und Aufbau: der französische, trotz reichlicher Zutaten des eindringenden