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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 6

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emporführt. Hieher öffnen sich größere und kleinere Säle mit Netzgewölben. An einigen 
steinernen Thürrahmen fällt ungeschickt gebildetes und angebrachtes gothisches Ornament 
auf. Alles ist da plump, schwerfällig, unkünstlerisch, aber es drückt die düstere 
Stimmung des Fürstenthums sprechend aus. Die Wappen der Bethlen (eine Gans mit 
pfeildnrchschossenem Halse) und der Bathory (Drachenzähne) erhalten hier das Gedächtnis) 
der Bauherren im XVII. Jahrhundert. Die Residenz der Fürsten war Karlsbnrg, und 
Das Schloß zu Kerzing (Geruyeßeg». 
man darf annehmen, daß an dem fürstlichen Palaste, der dicht an der Sudfeite der 
Kathedrale stand, der Renaissancestil zur Geltung kam. Allein der Palast ist verschwunden. 
Bisher sind wir ans dem Gebiete der weltlichen Baukunst nur Männern des Königs 
begegnet, deren Reihe der kühne Mönch Georg Martinnzzi beschließt, und Fürsten, 
deren Reihe Johann Sigismund eröffnet. Von der Mitte des XVI. Jahrhunderts 
angefangen, gelangen unter den politischen Kümpfen des damals entstandenen Fürstenthnms 
die vornehmen ungarischen Geschlechter zu größeren: Ansehen, ihre Baulnst wird rege und 
sie tragen das Ihrige bei, um die Kunst der Renaissance zu fördern. Allein der Ausgangs 
punkt dieser Bautätigkeit war ein ganz anderer, als im ungarischen Oberlande, und 
demgemäß blieb sie auch beschränkter. Dort stiegen die Bewohner der in: Laufe der Zeiten 
Ungarn VI.
	        
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