Binders, dann einzelner Binde-
künstler, wie der wohlbekannten
Miss Johanna Birkenruth, Miss
Mary Downing, des Meisters Leon
V. Solon, Gedye, Frowde u. s. f.,
stehen auf dem Niveau der Ge-
sundheit und Vernünftigkeit, sind
technisch tadellos und stilistisch
echte Bucheinbände unserer Zeit.
Und dabei gehören sie zum grossen
Teile einer neuen Entwicklung an,
der Übergangszeit vom Interims-
band zum Liebhaberband.
Mancher Bucheinbandlieb-
haber, oder „Bibliopegophilä, wird
bald von einem sogenannten Biblio-
theksband nichts mehr wissen
wollen, weil der Calico sich seinen
eigenen Stil und seine eigenen
Künstler gemacht hat. Oder werden
in Deutschland die Einbände Otto
Eckmanns nicht wertvoll bleiben?
Ist seine Schwarz-Rot-Gold-
Vignette zuSudermanns „]ohannes"
oder sogar seine grosse „7" zum
Umschlag d" "Woche" "M" 35111.";ÜSÄÜZZÄÜIÄTiÄIEIbÜÄIÄÜIZZÄÜSIÄZÄIZÄZÄZZ
charaktervoller als irgend ein Aller- Eckbmhrägen
welts-Juchtenband? Die Einbände
der Lemmen, Behrens, Van de Velde, Vogeler und so vieler anderer sind an
Erfindung und Geschmack vortrefflich. Sie machen das Buch lesenswerter und
stimmen den Betrachter des Schaufensters kauflustig. Ein solcherVerlagsband
oder Verkaufsband ist zugleich Plakat und Inserat und stimmt den Sinn zu-
gleich auf die Note des Inhalts. Und das alles bei äusserster Erschwinglichkeit.
In Wien sind wir darin noch zurück und das macht es begreiflich, dass hervor-
ragende Sortimenter (Lechner) einen eigenen Liebhaberband für ihre Kunden
pflegen. Das Leipziger Preisausschreiben ist für Deutschland ein Markstein
des Umschwunges. In der Ausstellung sah man eine reiche Auswahl von
Verlagsbänden, namentlich von F. Volckmar (Leipzig), von verschiedenen
Urhebern (P. Kersten, F. Eisengräber, Konstanze Karlslake, Graf Sparre
u. a.), dann andere von Prof. K. Moser (das Segantini-Werk, „Ars nova",
Hevesis „Österreichische Kunst im XIX. Jahrhundert"), von Prof. F. I-Iein
(Grötzingen), Prof. O. Seyffert (Dresden), weiter Leinenbände der Verlags-
firmen Eugen Diederichs (Leipzig), S. Fischer (Berlin), B. G. Teubner
(Leipzig) u. s. f., Entwürfe zu solchen Bänden von Lüderitz und Bauer
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