hinter jedem derselben ein schwer bewaHneter Fußgänger mit Streitbeil, zwei Lanzen,
Schild und bebuschtem Helm, beteiligen. Am rechten Ende des Bleches ist noch eine am
Kampf unbeteiligte Mantelhgur mit breitkrämpigem l-Iute angebracht. Von derselben Fund-
stelle und aus annähernd gleicher Zeit enthält die Auswahl noch eine sehr große gerippte
Bronzeciste, eine Schlangenfibula mit aufsitzendem Vögelchen, zwei Zweirollenfibeln,
einen kleineren Gürtelhaken, einen kleinen Riemenhalter in Gestalt eines Mausköpfchens
etc. Von anderen Fundorten einen etruskischen und einen jonisch-italischen Helm, ein
unteritalisches Kurzschwert mit Bronzeblechscheide, ein italisches Bronzebeil, das ge-
flügelte Ortband einer hallstättischen Schwertscheide und anderes. Von sonstigen Er-
werbungen sind zu erwähnen: Ein bei Asten in Oberösterreich gefundener etruskischer
Krempenhelm und eine kreisrunde, mit geometrischen Mustern reich ornamentierte italische
Bronzescheibe von 21 Zentimeter Durchmesser. Von dem großen Gräberfeld von Statzen-
dorf in Niederösterreich, welches der älteren Stufe der Hallstatt-Periode, also dem ersten
Drittel des Jahrtausends vor Christi Geburt angehört, gelangten durch die fortgesetzten
Ausgrabungen des Museums wieder zahlreiche Grabbeigaben in Form von mannigfaltigen
Tongefäßen und von kleineren Bronze- und Eisenobjekten in die Sammlung. Unter den
Prähistorische Tongefäße aus Ungarn (Hofmuseum in Wien)
durchwegs aus freier Hand gemachten Tongefäßen sind besonders gewisse braune Henkel?
töpfe von 10 bis 20 Zentimeter Höhe wegen ihrer konsequent durchgebildeten Verzierung
in einer Art von Kerbschnitt in kunsthandwerklicher Beziehung bemerkenswert. Aus
mehreren Fundorten des Baranya-Komitats in Ungarn, besonders aus Duna Pentele und
Vörösmarth erhielt die Sammlung bronzezeitliche Tongefäße in den verschiedensten
Größen von 3 bis 30 Zentimeter Höhe, welche durch einen eigentümlichen, für die
ungarische Bronzezeitstufe charakteristischen Dekor mit weiß ausgefüllten Band- und
Hängemustem ausgezeichnet sind.
Die KUPFERSTICHSAMMLUNG der K. K. I-IOFBIBLIOTl-IEK wurde im Jahre
1906 um 780 Inventarnummern vermehrt, denen 2094 Blätter (Kupferstiche, Radierungen,
Holzschnitte, Lithographien, Photographien oder photomechanische Reproduktionen), be-
ziehungsweise Bände oder Mappen entsprechen. Durch Kauf wurden 397 Nummern er-
worben, als Ptlichtexemplare 76, als Geschenke 82 entgegengenommen, 225 endlich durch
Einreihung aus alten Depotbeständen gewonnen. Eine Teilnahme an derAuktion Gute-
kunst (Stuttgart) ermöglichte, die Werke Albrecht Diirers und Hans Baldung Griens durch
zwei kostbare Drucke zu ergänzen, eine solche an der Auktion Spitzer (Wien bei Wawra)
brachte der Sammlung der älteren österreichischen Künstler namhahen Zuwachs. Diese
Abteilung der Kupferstichsammlung nach Möglichkeit zu vervollständigen, bildete in diesem
Jahre wieder den Gegenstand besonderer Sorgfalt.