Dic kleinen Karpathen, vom Csupiberg bei Skalitz gesehen.
Oberungarn.
ls Oberungarn (Felsö-Magyarorszäg) oder Oberland (Felvidek) kennt
man jenen großen nördlichen Abschnitt des Ungarlandes, der vom
Thebener Thor der Donau hinanschwenkend, zwischen der Nordgrenze
des Landes und dem großen Alföld einem Scheibenausschnitt ähnlich
erst gegen Norden, dann gegen Osten dahinzieht, bis zum nordwestlichen
Rande des einstigen Siebenbürgen. Seinem westlichen Theile dient als Südgrenze die
Donau selbst, bis zu dem Punkte, wo sie plötzlich südwärts abbiegt; von hier weiter in
nordöstlicher Richtung endigt das Oberland am Fuße der Gebirge Matra, Bükk und
Hegyalja, von der Hegyalja aber zieht es längs der oberen Theiß dahin, die als
geschlängeltes Band gegen Nvrdost verläuft und beinahe überall die Berührungspunkte des
Gebirges und der Ebene bespült.
Das Oberland ist, die mit seinen südlichen Theilen zusammenhängenden Niederungen
abgerechnet, durchaus Gebirgsgegend, in dessen Bergwelt sich nur hie und da ein breiteres
Thal oder ein umfänglicherer Hügelbezirk sünftigend einschiebt. Dabei ist aber das
Gebirge im Allgemeinen keine Wildniß. Selbst auf den höchsten Gipfeln ist der ewige
Schnee selten und das Aufhörcn des Pflanzenwnchses auch auf den Berghäuptern stets
nur eine Wirkung localer Ursachen. Emporgethürmte Berglabyrinthe, sowie Verkehrs
hindernisse in Gestalt von Engpässen und Steilhängen kommen im Oberlande selten vor;
vielmehr ist in der ganzen Formation der Gebirgsgegend eine gewisse Regelmäßigkeit
wahrzunehmen. Sie schwillt gegen Süden stufenweise ab, wie denn auch die Thäler sich