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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 5)

hin, die bis zum Schlusse am 2. Juni an bestimmten Tagen vom Vizedirektor Regierungsrat 
Dr. Eduard Leisching und Kustosadjunkten Dr. August Schestag abgehalten wurden. Die 
Gesamtzahl der Besucher dieser Ausstellung belief sich auf 13.700 Personen. n 
Zur gleichen Zeit waren Arbeiten derVereinigung der Möbelposamentierer Osterreichs 
und unter den Arkaden im I. Stockwerk graphische Arbeiten der Hofkunstanstalt J. Löwy 
in Wien exponiert. 
Vom 1. Dezember an war eine Kollektion von Arbeiten in Metall, Email und Miniatur- 
malerei, ausgeführt von Frau Baronin Vogelsang, im Säulenhof ausgestellt; zur gleichen 
Zeit konnten die Ehrengeschenke, welche der Wiener Männergesangverein aus Amerika 
mitgebracht hatte, im Säulenhof besichtigt werden. 
Die bereits im Jahre 1906 begonnene Wanderausstellung von kunstgewerblichen 
Objekten, welche auf der Weltausstellung in St. Louis ausgestellt waren, wurde im Jahre 
1907 noch veranstaltet in den Städten: Linz, Salzburg und Troppau. 
Verschiedene Spezialausstellungen wurden durch Überlassung von Sammlungsgegen- 
ständen unterstützt in den Städten: Brünn, Prag und Troppau. Desgleichen wurden so wie 
in den Vorjahren zahlreiche Staatsgewerbeschulen und kunstgewerbliche Fachschulen 
durch leihweise Überlassung von Mustern und Vorbildern gefördert. 
Aus den Mitteln des Hoftiteltaxfonds wurden im Jahre 1907 Subventionen bewilligt: 
an das westböhmische städtische Kunstgewerbemuseum in Pilsen, an die erste Wiener 
Produktivgenossenschaft der Absolventen der k. k. Kunststickereischulen und an das 
Landesmuseum in Laibach. 
Der Bericht zählt sodann die wichtigeren Geschenke auf, die das k. k. Österreichische 
Museum im Jahre 1907 erhielt, und referiert im weiteren über die bemerkenswerteren 
Ankäufe älterer Kunstwerke, die in der Berichtsperiode stattgefunden haben; von diesen 
seien hervorgehoben: Zwei Grazer Silberkannen von A. R. (Rungaldier); Kaffeekanne, 
Silber, Wien 1820; Riechfläschchen, Silber mit Email, deutsch, um 1830; Sauciere, Silber, 
Pariser Arbeit, Empire von B. J. F.; Kanne und Platte, Silber, teilvergoldet, von Pfeifen- 
hauser, Augsburg, XVIII. Jahrhundert; Kollektion von Altwiener Silbergeräten (Zucker- 
büchsen, Salzfässer, Handleuchter, Kannen, Schalen, Vasen, Becher], XVIII. und Anfang 
des XIX. Jahrhunderts, von den Meistern: Tolner, Reinhard, Moner, Marbacher, Saget, 
Sedlmayer, Cocksel, Strohmayer, Riedlechner, Stelzer, Daius, Siglener, J. J. Würth; 
Alt-Shefiielder Kuchenkorb, Teekanne und Leuchter; siebenbürgische Mantelschließe; 
Armband, Silber mit Email, Standuhr und ein Paar Girandolen, französisch, Bronze. 
Empire, von Thomire; Wiener Standuhr, Bronze, XIX. Jahrhundert, Anfang. _ Zwei 
Bochara-Schüsseln, zwei Flaschen, eine Lampenkugel und acht Fliesen, persisch, XVI. Jahr- 
hundert; eine sogenannte Rhodus-Schüssel; eine Vase und ein Krug, Delft, XVII. Jahr- 
hundert; eine Serie holländischer Fliesen, mehrere Holitscher Fayencen und ein Bunzlauer 
Steingutkrug; an Meißner Porzellan: ein Trinkkrug mit silbernem vergoldeten Deckel, um 
1725, eine Kaffeetasse mit japanischer Malerei und eine Rokokodeckelterrine; an Wiener 
Porzellan: Teile eines Frühstückservices mit Schwarzlotmalerei, signiert „Karl Wendelin 
Anreiter von Zirnfeld", ferner ein Frühstückservice (Solitär) mit Rokokofiguren, um 1760 
und ein Teller mit Landschaft. Außerdem ein Teller, Sevres, Pate tendre und eine 
Kollektion Pariser Imitationen älterer französischer und chinesischer Porzellane. - Ein 
sogenannter Nürnberger Becher, Glas mit Schwarzlotmalerei, signiert: Joh. Kyll pinxit 1678; 
ein Mildner Glas, datiert 1791. - Tür, Holz geschnitzt, französische Renaissance; Rahmen, 
Mahagoni geschnitzt, englisch, Ende XVIII. Jahrhundert; Garnitur, bestehend aus neun 
Stück, Holz geschnitzt, mit Stickerei, XVIII. Jahrhundert, Mitte; Armlehnstuhl, englisch; 
Schrank mit Glastüren und Intarsia, holländisch, XVIII. Jahrhundert. - Kollektion alt- 
japanischer Seiden- und Goldstoffmuster; neun alte orientalische Teppiche, besonders 
kleinasiatische Gebetteppiche (Ghördes, Kubah und andre), eine Leinendamastdecke 
von 1597 und eine größere Anzahl älterer walachischer Spitzen und Netzarbeiten. _ lm 
Laufe des Sommers wurde die orientalische Sammlung des k. k. Österreichischen Handels-
	        
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