im Jahre 1804 wurden
durch das Wappenpatent
vomjahre 1806 drei Wap-
penformen geschaffen : ein
großes, ein mittleres und
ein kleines Wappen. Das
große Wappen enthält in
einem goldenen, mit der
Kaiserkrone gekrönten,
von zwei goldenen, mit
schwarzen Federn und
Flügeln versehenen Grei-
fen gehaltenen Schilde
einen königlich gekrönten,
goldbewehrten schwarzen
Doppeladler, der rechts
Schwert und Szepter, links
einen goldenen Reichs-
apfel in seinen Fängen
trägt. Die Brust des Ad-
lers ist mit einem in viele
Felder (52 Wappenbilder)
geteilten Schild bedeckt,
der in der Mitte mit dem
genealogischen Wappen-
schild belegt ist. Um den Schild schlingt sich die Kette des goldenen
Vlieses, unter dem Schild werden das Deutsch-Ordenskreuz an einem
schwarzen Bande, der Maria-Theresien- und der ungarische St.-Stephans-
Orden sichtbar.
Das mittlere Wappen (Abb. I5) zeigt abermals den kaiserlichen Adler,
aber bloß mit dem genealogischen Wappenschild belegt, hinter dem das
Kreuz des Großmeisters des Deutschen Ritterordens eingeschoben ist "'. Die
übrigen Orden sind, wie früher üblich, unter dem Schild angebracht. Im
Wappenkranz, der den Brustschild umzieht, werden rechts die Wappen-
bilder von Ungarn, Galizien, Salzburg, Siebenbürgen und von Mähren-
Schlesien, links die von Böhmen, Österreich, Krakau, Franken-Würzburg
und Steiermark-Kärnten sichtbar.
Das kleine Wappen zeigt denselben Adler, nur ist hier der Wappen-
kranz in Wegfall gekommen. (Abb. I6.) Nach dem Tode des Kaisers Franz I.
4' Im Artikel XII. des Preßburger Friedens, 1805, wurde die Hochmeisterwürde des Deutschen Ritter-
ordens jenen Prinzen des österreichischen Hauses zugesprochen, welchen der jeweilige Kaiser dazu designieren
würde. Gemäß dieser Tatsache änderte Kaiser Franz I. den bisherigen Titel am r7. Februar r8o6 in: „Groß-
meister des Deutschen Ritterordens in Österreich" . . Unter Kaiser Ferdinand 1., r84o, wurde der Orden als ein
selbständiges, geistliches ritterliches Institut anerkannt, der alte Titel „Hoch und Deutschmeister" wieder ein-
geführt. Um die Wirkung der Orden nicht zu stören, wurde im untern Arme des Großrneisterkreuzes der
Lilienstab weggelassen.
Abb. 10