Nationalmuseum, München) und eine dritte un-
bemalte im Breslauer Kunstgewerbemuseum.
Von den Männern bilde ich einen Pierrot (Karl
Baer, Mannheim) ab, der in einem andren
Exemplar ohne Sockel, bei Dr. List in Magde-
burg, die rotbraune Radmarke trägt. Ferner ist
hier wiedergegeben ein Tanzender mit Pritsche
und Geldbeutel (bei Dr. List). Er kam auch in
I-Iolzschnitzerei bei Buchner vor. Eine dritte
männliche Figur, Harlekin mit Pritsche, steht
noch im Bayrischen Nationalmuseum.
Allen gemeinsam, bis auf die eine Figur
ohne Sockel, ist der kräftig geschwungene ba-
rocke, der Großplastik entnommene Sockel.
Entweder sind die Figuren total mit kräftigen
Farben bemalt, unter denen ein leuchtendes
Schwarz auffällt, oder es sind nur die Säume staf-
tiert. Charakteristisch ist ferner die I-Iöhung der Kar-
tuschen und Kanten an den
Sockeln und die lackrote
oder eisenrote Bemalung
der Schürzen und Rock-
säume bei den Frauen. Es Bemalte Höchster Komödien-
sind derbe, kräftige, lebhaft 55"" "m {W455 (Sammhmg
bewegte, untersetzte Ge- Dnhhst m Magdeburg)
stalten. Die Frauengestalten sind sofort erkenntlich
an der durch starke Schnürung emporgetriebenen
starken Brust und dem hervortretenden Leib. Ein-
gepreßt oder eingeritzt sind die Buchstaben P. I. C,
LIG, I. O, IEG, GI. R., IGLe, A. Deutet schon
die Radmarke auf einer der Figuren auf Höchst, so
wird dies noch weiterhin bewiesen durch zwei pri-
mitive kleine Figuren im Historischen Museum zu _
Frankfurt am Main, eine sitzende antike männliche
Figur, die im Begriff ist, ein Schwert zu ziehen, und
einen kleinen jäger mit Falken und Peitsche, die
analoge Einritzungen tragen und von denen eine
wiederum die rote Radmarke aufweist.
Ein andrer Modelleur hat zwei noch recht steife,
aber teilweise sorgfältig bemalte Gruppen geschaffen,
von denen die Wahrsagergruppe (Dr. Max Strauß-
Wien, Abbildung Seite 544) im Preisverzeichnis von
3mm" Höcm" Komödm" 1766 vorkommt. Sie kostete damals unbemalt 14 Gul-
Figur (Pierrot), um l15of55 _ _ _ _ _
(Sammlung K. am, Mannheim) den. Die zweite Gruppe, die ich im Kasseler Kunst-
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