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gegenstande in Eisen mit Gold tauschirt. Die Stolbergische Eisengießerei in Ilsenburg am 
Harz zeichnete sich durch die ausserordentliche Reinheit und Feinheit des Eisengusses bei 
grosser Billigkeit aus; von diesen Arbeiten hat das Museum solche erworben, welche sich 
zugleich durch die Schönheit und das Interesse der Formen und Verzierungen auszeichnen. 
Es sind sämmtlich Nachbildungen älterer Gegenstände. 
Unter den Bronzen standen irn Allgemeinen durch Reichthnm wie durch die künst- 
lerische Behandlung der Oberfläche die französischen und unter diesen wieder die von 
Barbedienne und Derniers obeuan. Erstere zeichneten sich auch zugleich durch die 
reiche und malerische Verwendung aus, die vom Email. in Nachahmung sowohl des Jmail 
champleve des Mittelalters, wie des ultchinesischen clariwnne gemacht war. Die Direction 
des Museums hat in Folge der Pariser Ausstellung den berühmten Fabrikanten veranlasst, 
eine Anzahl seiner Werke der verschiedensten Art, sowohl Figuren, wie Gefiisse mit Emnil 
und Copien antiker Silbergefässe an das österr. Museum zur Ausstellung zu schicken. 
Dieser Emailgefässe haben wir schon oben gedacht; auch die Figuren wurden mit ihnen 
durch dieselbe Schenkung des Freiherrn von Liebig ein Eigentburn des Museums. Die 
Arbeiten von Derniers, eine Gruppe (Uamour se camjie d Pamüil) von Carrier-Belleuse 
modellirt und zwei Baccbantinnen, Leuchterträger 1111 modernen französischen Styl, sind 
meisterhaft ausgeführt. 
Die erworbenen Goldschmiedarbeiten sind nicht von grosser Bedeutung; die 
theueren und besseren gingen über die Mittel hinaus , die datiir dem Museum zur Verfü- 
gung standen. Wir erwähnen nur verschiedene Filigranarbeiten aus Indien und Japan. 
Bildwerke dcr grosson Plastik anzukaufen, lag natürlich nicht im Zweck des 
Museums; architektonische Ornamente wurden schon tbeilweise bei den Metallnrbeitcn von 
Monduit und Bechet erwähnt; andere aus fremden Ländern, z. B. aus Portugal, gelang 
es im Gypsabguss, durch Hofratb v. Schwarz, zu erwerben. Nur eine einzige Art der 
grossen und freien Plastik konnte nicht übersehen werden, das sind die Pariser Büsten in 
Terracottn, von denen sich die von Carrier-Bellense besonders auszeichnen. Von 
diesem Künstler wurde die Büste Theophile Gantiers, die durch freie Behandlung 
und ausserordentlichc Wahrheit frappirt, erworben. ' 
Von weiteren Erwerbungen des Museums, welche in Wien, meist unabhängig von der 
ParisefAusstellung, im Jahre 1867 gemacht wurden, sind zu nennen: 
a) Originalgeganstinds der Kunst und Industrie. 
I. Q u a. r t a1: 
Die Mestrozzi'sche Stodxnustersamrnlnng. 
Kunstgegenstände von Br. Sourdeau (Holzreliefs von Brauttruhen aus dcrn I5. 
und 16. Jabrln, in Holz gravirte Gegenstände etc.). 
Fayeuceu (Genre Bernard Palissy) des Ceramisten Pnll in Paris. 
Kleinere Erwerbungen von Kunst- und Kunstindusüiegegenstünden. 
II. Quartal: 
Antike Bronzen von Castellani in Rom. 
Photographien nach Wandgemiilden in Pisn. 
Kunstabjecte von Herdtle und Peters in Stuttgart (ein byzantinischer Teppich, 
Porcellangefüsse und Zinuplatten). 
Kleinere Erwerbungen. 
III. Quartal: 
Kunstobiecte durch Consnl Walcher in Palermo, n. a. sarazenische Thongefiisse, 
normannische Thonkrüge, Majolika-Urnen. 
Thonwaaren (Mintons cbina) von Goode in London. 
Proben von Helcnenstein. _ 
Kleinere Erwerbungen durch Herrn Hnfrath Schwarz; direct vom Director wäh- 
rend seines Aufenthaltes bei der Pariser Ausstellung bestellt. 
Metallabgüsse aus dem germanischen Museum. 
Rothstickereien vom Mechitaristen-Orden. 
Mosaiken von Prof. Zahn in Berlin. 
r Zeichnungen von Feldscharek für die Puhlication „Ornamente antiker Tbon- 
ge aisse". 
Zeichnungen für mittelalterliche Fläicbcndccoration von Prof. Herdtle. 
Sammlung von Venetißner Gläsern von Schleinitz in Dresden. 
Initialen vom germanischen Museum. 
Kleinere Erwerbungen von Kunstobjecten.
	        
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