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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 8 und 9)

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Kunst hinaus anregend wirken; denn jeder Kunstzweig muß Seele haben. 
Wir haben den Anfang der Bewegung besonders betont, nicht nur weil sie 
von Wien ausgegangen ist und jetzt gewissermaßen ihre jahrhundertfeier 
begehen kann, sondern weil eben die Kenntnis des Anfangs auch das Spätere 
immer am besten kennen 
lehrt. Wir hoffen, daß nie- 
mand, der sich vorurteils- 
frei und mit wirklichem Ge- 
fühle den Werken unserer 
Meister hingibt, das öde 
Schlagwort von den 
„schwächlichen Epigonen" 
noch wiederholen wird; 
allerdings fanden diese, wie 
alle Neuerer, schwächliche 
Nachahmer, die dem Rufe 
der ganzen Bewegung scha- 
den mußten. Aber sie selbst 
waren nicht Epigonen; sie 
waren Vorläufer und sind 
es noch heute füruns. Damit 
ist auch gesagt, daß wir sie 
nicht einfach wiederholen 
sollen; aber ihr Geist soll 
noch in uns lebendig sein. 
Deshalb haben wir diesen 
Geist hier auch etwas länger 
zu uns sprechen lassen. 
Man wird uns jetzt aber 
wohl auch recht geben, 
wenn wir der Ausstellung 
der religiösen Romantiker 
zwei eigene Räume ge- 
widmet und wenn wir ein 
besonderes Gewicht auf den 
Ausgangspunkt der Bewe- 
gung in Wien und dann 
auf den österreichischen 
I-Iauptmeister der Richtung, 
auf Führich, gelegt haben. 
Ausstellung für christliche Kunst in Düsseldorf. Kremscr Schmidt. 
Der heilige Martin, Federzeichnung, lavien und weiß gehöht 
(.,Albenina", Wien) 
Daß wir uns dabei in der Hauptsache auf Österreicher beschränkt haben, 
wird man nur erklärlich finden, da die deutsche retrospektive Abteilung die 
reichsdeutschen Meister natürlich besser bringen mußte. Aber wir durften, 
ja mußten, da die ganze Bewegung von Wien ausgegangen, doch auch
	        
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