Hofbibliothek übernommen und der all-
gemeinen Besichtigung zugänglich ge-
macht wurde.
Von den Erwerbungen der WAF-
FENSAMMLUNG ist eine Wildwage
hervorzuheben, die mit Genehmigung des
Obersthofmeisteramtes von der Verwal-
tung des kaiserlichen Jagdschlosses Auhof
abgetreten wurde. Dieselbe, eine Schnell-
Medame von Giovann, 5mm, wage mit doppelter Gewichtsskala, ist
laut Bezeichnung x73: von dem in der
Leopoldstadt wohnhaften Schlossermeister Jakob Pommer für den kaiserlichen Hof ver-
fertigt worden. Die Wage zeichnet sich durch schöne kund charakteristische Gravierungen
und Ätzungen aus.
Für den Zuwachs der KAISERLICI-IEN GEMÄLDEGALERIE ist das Jahr 1909 als
ein günstiges zu bezeichnen. Die Abteilung der ALTEN MEISTER dankt ihre Bereicherung
um zwei interessante Stücke den Widmungen der Herren Franz Anton Freiherr von
Lehrer in Zittau und Gustav Benda in Wien. Von ersterem wurde ein kleines feines
Ölporträt der Königin Maria Antoinette, eine Arbeit des schwedischen, in Paris tätigen
Malers Adolf Ulrich Werthmüller, signiert Paris 1788, gespendet. Das wohlerhaltene
Bildnis verdient deshalb besondere Beachtung, weil in einem Briefe der langjährigen
Vertrauten der unglücklichen Königin, Madame de Campan, ausdrücklich gesagt ist „il
n'existe de bons portraits de Marie-Antoinette que celui de Werthmüller".
Die Widmung Herrn Bendas
bestand in einem Bildnisse des
Kaisers Matthias von einem un-
bekannten, aber tüchtigen Meister
des XVII. Jahrhunderts, das schon
auf der Ausstellung des Goldenen
Vlieses zu Brügge Aufmerksamkeit
erregt hatte.
Zahlreicher sind die neuen
Akquisitionen der Abteilung für
MODERNE MEISTER. Unter den
Ölbildern ist hier ein Porträt des
Landschaftsmalers Thomas Ender,
gemalt von Fr. Amerling 1831, zu
nennen, dann das Bildnis des Malers
Eduard Bendemann, gleichfalls von
Amerling, 1837, und das Selbstpor-
trät des Malers J. M. Aigner, letz-
teres eine Widmung des Kunst-
händlers Paul Hirschler in Wien,
alle drei willkommene Ergänzungen
der bereits ansehnlichen Samm-
lung von Künstlerporträten in der
Galerie.
Die Reihe von Bildern aus
der älteren Wiener Schule konnte
um einige bemerkenswerte Stücke
vermehrt werden: so um zwei
L. c. Müller, „Mutterliebe" (Hofmuseum in Wien) Porträte kleineren Formats von